1. Tag (27.10.2013) „Gewitter im Waterberg Wilderness Reserve“
Ankunft am Flughafen in Johannesburg pünktlich um 8:15h. Eine lange Schlange hält uns am Zoll eine Weile auf, so dass das Gepäck schon auf uns wartet und auch Dixon von Bushlore ist schon da. Wir müssen uns nur an der Information zusammen finden.
Bei Bushlore geht alles wie am Schnürchen. Viel erklären muss man uns nicht, da alles an seinem Platz ist, in unserem diesmal grünen Jeep. Bob aus Deutschland erklärt noch den Weg zum besten Shopping Center für unseren ersten Großeinkauf. Nach erfolgreicher Einkaufstour kommen wir am Nachmittag am Waterberg an. Hier wollen wir nun schon fast traditionsgemäß wie bei den letzten Touren unsere erste Nacht verbringen. Leider ist unser luxuriöses Zelt trotz Reservierung belegt. Honest, der kompetente Caretaker komplementiert die Gäste nach einem kurzen Anruf mit Bushlore kurzerhand hinaus. Während wir einen ersten Spaziergang zum Damm machen, wird unser Zelt schnell aufgeräumt und das Küchenzelt geputzt. Auf unserem ersten Gang treffen wir gleich auf eine Herde Gnus, die schnaubend vor uns davon läuft. Unser Sundowner wird leider von einem herannahenden Gewitter gestört. Wir kommen noch trocken wieder am Zelt an und können in Ruhe unsere Einkäufe aufräumen und alles ordentlich verstauen. Aber das von Andreas angefachte Feuer wird dann von dem heftigen Gewitterregen gelöscht. Irgendwann hört es dann auf, es bleibt ein heftiger Wind. Dennoch werden die ersten afrikanischen Steaks wunderbar. Später ist der Himmel wieder sternenklar, aber die ganze Nacht rüttelt ein heftiger Wind an den Zeltwänden.
KM: 238,3
2. Tag (28.10.2013) „Über den Limpopo nach Botswana“ – Tuli Block – Molema Bush Camp
In der Nacht hat sich auch der Wind gelegt. Die Luft ist herrlich und es macht Spaß, den Kaffee im Freien zu kochen und das erste Frühstück zu zubereiten. Als wir uns von Honest verabschieden, müssen wir uns noch in das Gästebuch eintragen. Dabei zeigen wir ihm auch die Einträge unserer letzten Besuche, das beeindruckt Honest und er wünscht herzlich uns alles Gute für unsern Trip. Unser Garmin führt uns zum Grenzübergang Platjan, der nur geöffnet ist, wenn der Limpopo kein Wasser führt. Wir versichern uns dessen bei einem freundlichen Verkehrspolizisten, der gerade seine Radarkamera aufbaut. An der Grenze trauern wir um die Steaks, die wir nicht gekauft haben, denn die Emigration verläuft völlig unspektakulär, ohne Fahrzeugkontrolle oder desinfizierendes Wasserbad. Über den Limpopo führt inzwischen eine schmale Betonbrücke, so dass man nicht mal durch die letzten Wassertümpel fahren muss. Schon auf dem Weg zum Molema Bush Camp http://www.tulilodge.com/pages/61/molema-bush-camp begegnet uns eine Menge Wild auch Zebras und ein großes Eland, die größte Antilopen Art.
Auf der Campsite können wir uns den schönsten Platz aussuchen und unserem liebsten Ritual folgend einen schönen Kaffee genießen. Dann erkunden wir das trockene Flußbett des Limpopo. An den übriggebliebenen Wasserstellen treffen wir viele Impalas, Kudus und wieder einen der beeindruckend großen Elands. Viele Wasservögel tummeln sich ebenfalls dort. Es ist sehr heiß. Später erkunden wir auf einem Self Drive die Gegend im Tuli Block. Der Drive führt uns zu einem der typischen steinigen Hügel. Dort den Ausblick genießend entdeckt Andreas eine kleine Herde Elefanten. Diese beobachten wir bis sie in einem dichten Dickicht am Flussufer verschwinden. Das Herrichten der Campsite geht routiniert von statten. Gekocht wird, was der Kühlschrank hergibt. Es kühlt sich auch am Abend nicht ab. Erst ein heftiges Gewitter in der Nacht bringt die ersehnte Abkühlung.
KM: 331, 7
3. Tag (29.10.2013) „Krokodile im Limpopo“ – Tuli Block – Limpopo Riverlodge
Das lauter werdende Gezwitscher der Vögel weckt uns noch vor dem Wecker. Mit der ersten Tasse Kaffee schauen wir nach, ob im Flussbett etwas los ist. Aber außer frechen Pavianen und einem kleinem Böckchen ist nichts zu sehen. Also packen wir zusammen und machen uns auf die Pirsch. Schon bald scheuchen wir eine ganze Herde Eland auf, die vor uns wie Gemsen einen Steilhang hochspringen. Bei einem ersten Halt treffen wir auf eine Armee Wanderameisen die unter unserem Auto hindurch ihrem neuen Zuhause zu marschieren. Nachdem auch die Letzte in dem Erdloch verschwunden ist, deutet nichts mehr auf sie hin. Auf dem Weg zur Limpopo River Lodge http://limpoporiverlodge.co.za/ begegnen wir wieder der Gruppe Elefanten. Wir könnten sie in Ruhe beobachten, wenn nicht ständig LKWs an uns vorbei fahren würden. An der Rezeption der Lodge bekommen wir die Schlüssel für das Gate und nach kurzen Weg treffen wir auf die wunderschön gelegene Lodge. In diesem Abschnitt führt der Limpopo noch Wasser und direkt vor unserem Rondavel können wir die Krokodile, die träge im Wasser schwimmen, beobachten.
Nach einer relaxten Siesta erkunden wir die Gegend. Das Gelände verspricht echten Fahrspaß für Andreas. Steinige Hügel, ausgewaschene Tracks, steile sandige Auffahrten und kurvenreiche Abfahrten. Wir treffen viel Wild, aber Löwe und Leopard lassen sich in dem teilweise sehr dichten Mopane Dickicht nicht blicken. Ein paar Dassies, Zebramangusten und viele Squirrels huschen rechts und links am Weg vorbei. Pünktlich zum Sonnenuntergang erreichen wir wieder die Lodge Das Feuer an unserer Feuerstelle zündelt schon vor sich hin. Wir haben einen herrlichen Blick von unserer Terrasse auf die sich bietende Kulisse. Nachdem die Sonne rotglühend hinter dem Horizont verschwunden ist, nutzen wir das schöne vollausgestattete Küchenhaus, um uns unser Abendessen zuzubereiten. Wir genießen einen schönen Abend an unserem Feuer, umgeben von den Fröschen, Grillen und Nachtvögeln und den im Fluss lauernden Krokodilen.
Ich bin schon eingeschlafen in den luxeriösen Betten als Andreas mich weckt: Im Zimmer hockt ein fieser Skorpion!
4. Tag (30.10.2013) „Ein gelungener Zwischenstopp“ – Khama Rhino Sanctury
Eine erholsame Nacht geht zu Ende. Vom Bett der komfortablen Hütte hat man einen fantastischen Blick auf das Fluss Szenario. Tatsächlich grast gegenüber eine Gruppe Wasserböcke. Ganz in Ruhe genießen wir ein Frühstück, bevor wir langsam aufbrechen zur nächsten Etappe. Es geht zunächst auf sandigem Grund immer am Grenzfluß Limpopo entlang. An der Police Station von Baines Drift haben wir erst die Vermutung, schon wieder über die Grenze gelotst zu werden. Aber es ist nur die Kontrolle eines desinteressierten Officers und hinter der Station geht es dann am Fluss weiter. Bald erreichen wir eine geteerte Straße und dann geht es zügig Richtung Letlhakane. In Palapye einem quirligen Ort, kaufen wir endlich unsere Steaks und füllen wieder unseren Tank auf (es wird keine Tankstelle ausgelassen). Bei der Betrachtung unserer Route beschließen wir spontan Halt in dem uns schon bekannten Khama Rhino Sanctury http://khamarhinosanctuary.org.bw/ zu machen.
Wir finden eine schöne Campsite und erkunden dann das Gelände nach den hier gehegten Nashörnern. Bald entdecken wir die ersten unter einem Baum, das nächste steht mit „hunderten“ von Geiern an einem Wasserloch und geht seinem Baderitualen nach, ohne sich um die Herrscharen von Geiern zu kümmern. Auf dem Weg zum Birds Hide treffen wir auf das nächste Rhinopärchen. Der Birds Hide ist ein zu Fuß erreichbarer geschützter Platz, an dem man einen tollen Blick auf ein Wasserloch hat. Warzenschweine, Kudos und eine Giraffe laben sich dort. Besonders beeindruckend sind aber die unendlich vielen verschiedenen Vögel.
Am großen Wasserloch ist nicht los, vermutlich wegen des drohend, aufziehenden Gewitters – oder sind es gleich drei, die uns von allen Seiten einkreisen? Sie scheinen sich gegenseitig abzudrängen und so wir kommen trocken an der Campsite an. Nachdem sich auch das letzte Gewitter entschieden hat abzudrehen, wird das Zelt aufgebaut und die ersten dicken Ribeye Steaks auf den Grill geworfen. Bei angenehmen Temperaturen und totaler Windstille genießen wir den schönen Abend.
KM = 371
5. Tag ( 31.10.2013) „Bizarre Einsamkeit auf Lekhubu Island“
Früh um fünf bricht der Tag heute an. Ein paar Tropfen hat es in der Nacht geregnet – mal sehen ob wir bis nach Lekhubu über die Salzpfannen kommen?
Ein erster Veterinär Zaun 30 km vor Letlhakane – ein großes Stopp Schild – niemand da, nach einer gebührenden Wartezeit, fahren wir einfach weiter und die vorsorglich verstauten Steaks kommen wieder in den Kühlschrank. In Letlhakane tanken wir und kaufen noch ein paar Erfrischungen und machen uns auf in die großen Salzpfannen.
Die Fahrt durch die ewigen Grasflächen ist schon beeindruckend, noch interessanter ist dann das letzte Stück über die öde, weite, salzglänzende Pan. Auf Lekhubu http://www.kubuisland.com/ scheinen wir die einzigen Besucher zu sein. Es weht ein sehr starker heißer Wind. Nach einem Spaziergang über die verlassen scheinende, wie unwirklich anmutende Insel, machen wir unter unserem Sonnensegel eine ausgiebige Pause. Bin ich froh, dass Andreas das Sonnensegel gekauft hat. Es ist kein Vogel zu hören, keine Eidechse zu sehen, alles ist durch die Hitze wie erstarrt. Nur viele fiese Fliegen ärgern uns. Am Nachmittag starten wir zu einer Inselumrundung im doch etwas kühleren Auto. Die sich uns bietenden Ausblicke erscheinen surreal, die Landschaft wie in einem Sience Fiction. Ein einsamer Marabu hockt auf einem der gigantischen Baobabs. Zu Fuß erkunden wir die alten historischen Steinwälle aus dem 17. Jahrhundert. Andreas sucht vergeblich nach Schlagen nur ein paar Eidechsen huschen vor uns davon. Wieder auf der Campsite angekommen, hat sich die Temperatur auf ein erträgliches Maß abgekühlt und der Wind etwas nachgelassen. Das Zelt ist pünktlich zum Sonnenuntergang aufgebaut.
Wir trauen uns auf einen kurzen Nachtwalk, da es hier keine großen Jäger gibt. Aber außer ein paar Agamen entdecken wir nichts. Dafür leisten Andreas dann gleich mehrere Skorpione am Lagerfeuer Gesellschaft.
Ein Platz an dem man einmal gewesen sein muss!
KM: 262
6.Tag (01.11.2013) „ Über die riesigen Salzpfannen“ – Nxai Pan – Baines Baobabs
Die Fahrt über die Pfannen beginnt auf einer holperigen Piste – durch Büsche und leuchtendes gelbes Gras. Zwischendurch öffnen sich immer wieder kleinere Pfannen. Am Makgadikgadi Adventure Camp ist auch der nächste verhasste Veterinär Zaun (für den wir unsere Steaks schon vorher wieder ganz unten in die Koffer gewühlt haben). Aber uns wird nur freundlich das Gatter aufgemacht, der weitere Weg beschrieben und dann nett zum Abschied zugewinkt.
Bald erreichen wir die große Pan. In alle Richtungen erstreckt sich das salzige Nichts. Die Luftspiegelungen am Horizont lassen es wie ein großes Meer erscheinen. Gut, dass es trocken ist und der Boden knochenhart. Man kann sich die Schwierigkeiten, die man bei Nässe hätte, gut vorstellen.
Nach ca. 100 km durch eine ewige Weite erreichen wir die kleine Stadt Gweta. Ein unscheinbarer Ort, aber er hat eine Tankstelle, an der wieder vollgetankt wird. Nach einem kurzen Stück auf einer geteerten Straße mit vielen Straußen rechts und links, biegen wir zum Gate von Nxai ab. Vor uns fährt ein Safariwagen die tiefe Sandpiste entlang. Als dieser vor einer Sanddüne stoppt, müssen auch wir halten, was uns zum Verhängnis wird. In dem tiefen Sand und dann noch bergauf, kommen wir nicht wieder auf die notwendige Geschwindigkeit und bleiben stecken. Dann hakt auch noch das Getriebe, aber nachdem Andreas etwas Luft aus den Reifen gelassen hat, geht es dann weiter. Erst jetzt lese ich im Reiseführer, dass diese Strecke als die unangenehmste Sandpiste Botswanas beschrieben wird. Nach den nächsten 30 km bis zum entfernten South Camp wissen wir auch warum. Dort nach einer guten Stunde bei sengender Hitze angekommen, haben wir uns eine Pause verdient und nutzen die Duschen des Camps für eine kleine Erfrischung.
Schon im Camp sehen wir eindeutig Spuren von Elefanten. Diese finden wir wenig später dicht gedrängt im Schatten unter einem Baum. Die weitere Pirschfahrt zum Wasserloch wird belohnt. Es herrscht Hochbetrieb. Strauße, Zebras, Impalas, Springböcke, … und ein einsamer Elefant. Jetzt wird es langsam etwas kühler und aus den Schatten der Bäume am Horizont löst sich eine Herde Gnus. Auch ein paar Schakale trauen sich in die Gesellschaft. Von Ferne kommt ein weiterer Elefant. Deutlich größer, langsam und bedächtig heran. Gemeinsam drehen dann beide Elefanten eine Runde um das Wasserloch. Als sie dann zielstrebig auf unser Auto zumarschiert kommen (vermutlich haben sie unsere Äpfel gerochen, die oben in einer Kiste lagen) machen wir Platz.
Wir haben auch noch 20 km Sandpiste vor uns, aber ohne Zwischenfälle erreichen wir kurz vor Sonnenuntergang Baines Baobabs. Ein traumhafter Ort, gekennzeichnet durch eine Gruppe riesiger uralter Baobabs.
Nachdem wir uns beim Feuerholz suchen ganz schön die Beine zerkratzt haben, können wir aber bei sternklarem Himmel den Abend und das Steak genießen.
KM: 253
7. Tag (02.11.2013) „Zebra Rush hour am Boteti – oder im Tiefsand auf dem Rhino Drive“ – Makgadikgadi NP – Khumaga Camp
Heute können wir es langsam angehen lassen, die geplante Etappe ist nicht so weit. Während ich die morgendliche Ruhe der weiten Salzpfanne genieße, tüftelt Andreas die Funktionsfähigkeit des Kompressors aus. Nach einigem Fluchen gelingt es ihm und die Reifen werden wieder aufgepumpt. Der Weg nach dem Gate erweist sich allerdings als ebensolch tiefe Sandpiste wie die in Nxai.
Bald treffen wir auf große Herden zunächst Antilopen, dann Zebras und später auch Elephanten, deren Spuren schon vorher deutlich zu sehen waren. Je näher wir dem Boteti kommen je mehr Tieren begegnen wir: Viele Giraffen, Gnus und viele Impalas. Bei so viel Wild muss es doch auch Löwen geben! Das Kughama Camp liegt direkt am Fluss, der richtig viel Wasser führt. Wir nutzen das Camp für eine Frühstückspause, neben uns campiert wenig später eine schwäbische Männergruppe.
Nach dem Frühstück wollen wir zum Hippo Pool. Dazu fahren wir die Uferböschung hinab an die Riverfront. Wenn wir vorher gedacht haben, wir haben viele Tiere gesehen, werden wir jetzt eines Besseren belehrt. Zebras wie an einer Schnur aufgereiht traben zum Wasser während andere entgegengesetzt wieder dem Gehölz zustreben. Dazu jede Menge Gnus, Impalas und auch Kudus. Solche Mengen an Tieren haben wir bisher auf keiner unserer Afrika Trips gesehen. Wir verfolgen das rege Treiben, dem sich auch Elefanten hinzugesellen. Fast schwarz wirken diese, wenn sie aus dem Wasser vom Baden kommen.
Den Hippo Pool finden wir nicht, vermutlich da der Fluss zu viel Wasser führt. Also versuchen wir es noch einmal in der anderen Richtung dem „Rhino Drive“. Diese Piste wird bald immer sandiger und unzählige Tiere, die ihre Spuren hinterlassen haben, lassen uns bald die Piste nicht mehr erahnen. Also beschließen wir umzukehren. Rückwärts schiebt sich der Jeep durch den tiefen Sand. Als Andreas an einer geeignet scheinenden Stelle zu drehen versucht, übersieht er einen Dornenbusch. Dabei reißen wir uns den Benzinschlauch ab. Andreas kann das Übel gottseidank schnell reparieren, bevor uns der ganze kostbare Diesel in den Sand rinnt. Anschließend geht es – schweißtriefend, stinkend und dreckig weiter. Leider hält uns der tiefe Sand bald zum zweiten mal auf. Wir kommen nicht mehr vor oder zurück. Also wird die Winde getestet. Ein kleines dünnes Bäumchen hilft uns Stück für Stück auf festeren Boden. Puuuhh – jetzt wollen wir wirklich nur noch unter die Dusche. Auf dem Weg ins Camp können wir dann aber doch noch eine Hippokuh mit ihrem Kalb im Wasser des Boteti bewundern.
Den Abend lassen wir dann – endlich wieder sauber – auf der Campsite in Kughama ausklingen. Wir haben einen herrlichen Blick auf das rege Treiben der Tiere am Ufer.
KM: 105
8. Tag (03.11.2013) „Einmal Luxus in Maun“ – Am Okawango – Crocodile Camp
In der Nacht hören wir Löwengebrüll. Der Caretaker des Camps erzählt am nächsten Tag, dass die Ranger sie direkt gesucht haben, aber nicht ausfindig machen konnten. Ein Morning Drive führt uns noch einmal an die Riverfront. Dort beobachten wir zwei sich lustig streitende junge Elefantenbullen. Unter der Aufsicht der Tante kabbeln sie sich erst an Land später setzten sie es im Wasser fort. Die Tante überlässt die beiden bald sich selber und widmet sich ihrer Magen Reinigung mit leckerem Sand.
Der Weg aus Makgadikgadi führt über den Boteti. Am Fluss sehen wir die Fähre liegen, aber der Fährmann ist weit und breit nicht zu sehen. Also zurück zum Gate, dort hilft der freundliche Officer mit einer Telefonnummer und ruft den Fährmann gleich direkt von Andreas Handy an. Jetzt dauert es noch eine Weile, bis die Fähre auf unsere Seite manövriert ist. Mehr als das Auto passt dann auch nicht auf das schmale Ding. Aber mit Andreas Unterstützung, denn den Jeep muss erst zurück und dann ganz nach vorn fahren, kommen wir sicher drüben an.
Auf dem Weg nach Maun passieren wir den ersten richtigen Veterinär Zaun. In unsere Richtung müssen wir nur kurz unsere Papiere hinhalten. Mal sehen wie es auf dem Rückweg läuft. In Maun wählen wir das Crocodile Camp http://crocodilecamp.com/index.htm ein Stück den Okawango hoch für unsere wohlverdiente „Luxus“ Pause. Nach einer Autosäuberung wird der Innenraum gründlich aufgeräumt. Dann machen wir uns einen faulen Nachmittag. Am Abend sind wir die einzigen Gäste zum Dinner. Wir wählen einen leckeren gebratenen Fisch, frisch geangelt aus dem Okawango.
KM: 170
9.Tag (04.11.2013) „Der Weg in die Wüste“ – CK NP – Sunday Pan
Nach einem guten Frühstück in der Lodge brechen wir auf, zurück nach Maun, um unsere Vorräte aufzufüllen, zu tanken, Luft aufzupumpen und auch ein paar Souvenirs zu kaufen. Über Rakops wollen wir Richtung Matwere Gate in die Kalahari. Auf halben Weg müssen wir unser frisch gekauftes Fleisch erstmal verstauen, damit wir damit durch den Veterinär Zaun kommen. Jetzt auf dem Rückweg müssen wir auch unsere Schuhe baden und mit dem Auto durch das Desinfektionsbad fahren. Ein paar Kilometer später packen wir das Fleisch wieder in den Kühlschrank. Ca. 210 km weiter in Rakops tanken wir an dem neuen Zapfsäulen, die diesmal auch Diesel hergeben. Dann geht es Richtung Central Kalahari GR. Zunächst über eine sandige Piste durch eine öde Pan, dann die ehemalige Uferböschung des Makgadikgadi Sees (er war mal 80.000 qkm groß!) hinauf in eine unwirtliche Buschlandschaft.
Der Ranger am Matswere Gate gibt uns noch ein paar Tipps für die besten Löwensichtungen, dann fahren wir in die Wüste. Unterwegs treffen wir ein paar Springböcke, eine einsame Giraffe und einzelne Oryxe. An der ersten Campsite gönnen wir uns einen Kaffee. Dann geht es weiter Richtung Sunday Pan. Am Wasserloch nähert sich eine Giraffe, um ihren Durst zu stillen. Sonst bleibt es ruhig – bis auf die vielen Autos, die sich nach und nach rund um das Wasserloch versammeln.
Auf „unserer“ Campsite stehen schon ein Tisch und vier Stühle – wir scheinen die Campsite heute Nacht teilen zu müssen – und noch eine schlechte Nachricht: Unser Grill ist weg! Kurz vor Sonnenuntergang nähert sich dann ein weiteres Auto der Campsite: Es sind die vier Schwaben…. also wird am Abend mal nette Konversation gemacht. Von ihnen erfahren wir, dass an dem Wasserloch am Nachmittag vier Löwen waren.
Nachts hören wir sie brüllen!
KM: 333
10.Tag (05.11.2013) „Oft einsam aber nicht allein“ – CK NP – Sunday Pan
Der Aufbruch unserer Nachbarn weckt uns und so starten auch wir in den Tag. Erster Stopp am Wasserloch der Sunday Pan ca. 500 m von unserer Campsite entfernt. Tatsächlich da liegen zwei faule Löwen, die anderen beiden kommen auch direkt gemächlich heran. Wir können sie bei munteren Ritualen beobachten. Als sie sich nach der Anstrengung in den Schatten zum Schlafen verziehen, machen wir uns auf unsere geplante Runde.
Wir treffen viele Springböcke und erst vereinzelte, dann immer häufiger kleine Gruppen Oryxe. Ab und zu springen immer wieder die kleinen Steinböckchen mal allein mal mit ihrem Gefährten an uns vorbei. Zwischendurch immer mal wieder ewiges weites grenzenloses Nichts. Am Wasserloch der Passage Pan treffen wir auf Oryxe und die seltsam anzusehenden Sekretärsvögel. Kurz hinter dem Wasserloch hält sich unter den Bäumen eine große Herde Giraffen auf – mindestens zwölf zählen wir.
Langsam machen wir uns auf den Rückweg, ringsherum ziehen Gewitterwolken auf und tatsächlich fängt es wenig später an zu regnen. Der Regen begleitet uns bis zurück zur Sunday Pan, auf der wir auch heute übernachten werden.
Wir sehen von weitem schon die zwei Löwenweibchen und auch die beiden Männchen stehen noch immer in der Nähe und kommen langsam wieder zum Wasserloch, wie bestellt für uns. Sonst passiert nix. Deshalb verziehen wir uns für ein Stündchen auf „unsere“ Campsite, dort warten wir auf das Ende des Gewitters. Bei einem abendlichen Besuch am Wasserloch, sind wir nicht mehr allein, zwei volle Safari Wagen und ein Jeep sehen den faulen Löwen zu. Wieder zurück im Camp hat sich das Gewitter verzogen und wir spendieren uns ein paar Liter unseres Wassers für eine wohltuende Dusche.
Nachts hören wir sie wieder brüllen – die Löwen!
KM: 152
11.Tag (06.11.2013) „Regen in der Kalahari – oder viel Leben unter wolkigem Himmel“ – CK NP – Lekubuh Pan
Wir werden von Wind und Regen geweckt. Wir beschließen den Tag ohne Hektik zu beginnen und warten auf die Morgendämmerung mit einer ersten Tasse Kaffee im Zelt – sehr gemütlich. Das Warten lohnt sich, der Regen lässt nach und durch den Wind ist das Zelt schnell trocken. Am Wasserloch, bei dem wir als erstes vorbeischauen, ist nichts los. Aber auf der ersten Pfanne ist bei der morgendlichen Kühle und noch herrschenden Dämmerung viel los: Unzählige Springböcke, eine Gruppe Oryxe bei denen sich zwei Männchen um die Vorherrschafft kabbeln. Und dann sehen wir den ersten „Bat eared Fox“ (Löffelohrhund), es soll nicht der letzte bleiben. Wenig später schleicht ein Honigdachs durch das Gras. Immer wieder regnet es leicht. Dadurch bleibt es angenehm kühl.
Auf den Grasflächen tummeln sich dadurch extrem viele Tiere. Vor allem Springböcke in großen Herden und Oryxe. Immer wieder auch Kori Bastards, zwei davon fechten gerade ihren Revier Kampf aus. Das ist sehr spannend zu beobachten. Schließlich gibt einer der Streithähne auf und fliegt davon.
Unseren Lunch nehmen wir auf der Campsite des heutigen Abends unter unserem „Regensegel“ ein. Später sehen wir immer wieder den lustig ausschauenden Bat eared Fox, manchmal sogar in kleinen Gruppen. Später begegnen wir noch einer Leopardenschildkröte und kleinen schlanken Mangusten. Andreas entdeckt auf einer Sanddüne am Wegesrand zwei Löwinnen, sie liegen faul herum und spähen in die Landschaft. Aber ringsherum ist hier nichts zu sehen. Am anvisierten Wasserloch steht dann ein Pelikan! Wir wundern uns, wie der sich hierher verirrt hat, denn viel Wasser ist nicht vorhanden. Sonst ist nichts los.
Inzwischen ist auch die Sonne wieder da und es wird gleich wieder sehr heiß. Auf dem Rückweg schauen wir, ob die Löwinnen noch in der Nähe sind und tatsächlich liegen sie noch fast an der gleichen Stelle und dösen vor sich hin. Auf unserer Campsite begrüßt uns Löwengebrüll, wir hören es die ganze Nacht von links mal von rechts, sie müssen ganz in der Nähe sein.
KM: 94,5 – Zeit im Stand: 4,25h
12.Tag (07.11.2013) „Faul wie die Löwen“ – CK NP – Letiahau Pan
Kurz nach Sonnenaufgang kriechen wir aus dem Zelt. Mit meiner ersten Tasse Kaffee in der Hand schaue ich mich um. Da schleicht etwas durch Gras, keine 500m entfernt. Es ist eine Löwin, ich lasse fast die Tasse fallen. Wir beobachten sie ein Weile, leider tut sie uns nicht den Gefallen und fängt an zu jagen sondern verschwindet nach einer Weile im Unterholz.
Auf unserer kurzen Pirschfahrt treffen wir wieder eine nette Schildkröte. Heute ist es schnell wieder sehr heiß. Im Gegensatz zu gestern sind weder die Füchse noch die Koris zusehen. Insgesamt ist es viel ruhiger – bis auf die Safariwagen, denen wir hin und wieder begegnen. Kudos haben wir bisher noch gar keine gesehen. Aber als wir in die Campsite einbiegen springt gleich eine ganze Gruppe vor unserem Auto unter den nächsten Baum. Also gibt es sie doch, das begehrte Löwenfutter. Faul wie die Löwen verbringen wir den Tag unter unserem Sonnensegel auf der Campsite. Zum Lunch grillen wir uns ein paar Würstchen, mal was ganz anderes. Träge dösen wir bis zum Nachmittag in der Hitze. Andreas bringt noch Energie auf und erkundet das Gelände und klettert dazu sogar hoch in die Bäume. Aber außer ein paar schillernden Eidechsen zeigt sich nicht viel.
Der Abend auf der Letiahau Campsite ist sehr stimmungsvoll. Das Zirpen von hunderten von Zikaden läutet die Nacht ein.
KM: 48,4
13.Tag (08.11.2013) „Viel Weg auf furchtbaren Pisten“ – Ghanzi Wilderness Area – Dqae Qare Sun Lodge
Vor Sonnenaufgang geht es heute los. Der Weg zum Xade Gate ist eine tiefe Sandpiste. In der ersten Stunde begegnen uns viele Honeybatcher (Honigdachse). Sie scheinen die frühen Stunden des Tages zu mögen. Bis zur Piper Pan – das sind 38 km – brauchen wir schon 2 Stunden. Dort ist viel Wild zu sehen. Viele Kudos, eine Herde Gnus, Oryxgruppen, Strauß, Springböcke verteilen sich auf der Pfanne. Der Weg ist furchtbar – die nächsten 80 km quälen wir uns auf holperigen Pisten unter heftigem Geruckel zum Xade Gate. Zu viele Fahrzeuge haben der einstmals tiefsandigen Piste eine furchtbare Beschaffenheit vermacht. Endlich am Gate gönnen wir uns eine ruhige Kaffeepause. Dabei entscheiden wir über die Graslandsafari Lodge, über die wir im Reiseführer gelesen haben, weiter zu fahren. Ab hier wird der Weg besser, die Lodge ist allerdings leider total verweist. Wir hatten auf ein bisschen Luxus gehofft.
Also geht es weiter Richtung D’Kar. Dabei lerne ich heute alle Arten kennen, wie man ein Viehgatter öffnen bzw. verschließen kann. Denn alle 3 km kommt ein Gatter, das geöffnet und wieder geschlossen werden will. Schließlich erreichen wir bei D’Kar die Teerstraße und kurz vor Ghanzi die Dqae Qare Sun Lodge eine von Buschleuten betriebenen Farm. Anne die Managerin erzählt uns ein wenig über den nächsten Streckenabschnitt, er sei fantastisch, einfach wunderschön.
Beim Ausräumen des Autos stellen wir fest, wir haben ein neues Problem: Die hintere Tür des Autos lässt sich nicht mehr öffnen.
KM: 309 – Fahrtzeit: 8h 10 Minuten
14.Tag (09.11.2013) „Stau auf dem Kalahari Highway“ – Kang Wilderness Area- Kalahari Rest Camp
Nach dem Frühstück versucht Andreas die Tür zu reparieren. Da es nicht funktionieren will, räumen wir komplett so um, dass wir alle wichtigen Dinge von Innen gut erreichen können. Das klappt eigentlich ganz gut (bis auf die Tiefen des Kühlschranks), so dass wir uns guter Dinge nach Ghanzi machen. Dort füllen wir die leeren Flecken unserer Vorräte wieder auf. Die Strecke nach Kang ist eher ereignislos. Eine komplett unbesiedelte Gegend durch die sich der Kalahari Highway seinen Weg bahnt. Ein Päuschen einfach am Wegesrand muss uns ein wenig aufmuntern.
Die einzige Abwechslung bietet ein umgekippter Lkw, der quer auf der Fahrbahn liegt. Der Abschleppservice aus Namibia (!) hat sich auch im tiefen Sand der Fahrbahnböschung festgefahren. Wir können gottseidank drumherum fahren, aber kaum haben wir die Stelle passiert, kommt uns mit Blinklicht und großem Aufgebot ein überbreiter Transport entgegen. Eine Kippe für einen Minenlaster. Wieder müssen wir von der Fahrbahn weichen – für uns kein Problem, aber vor der Unfallstelle stoppt jetzt alles. Bevor der Konvoi weiter kann, muss erst der Abschlepper aus dem Sand gezogen und der Lkw zur Seite geräumt werden – da wird viel Zeit vergehen…
Für die Übernachtung wählen wir die Kalahari Rest Lodge http://www.kalaharirest.com/. Eine gute Wahl, sehr nette Chalets, eine gemütliche Bar mit Blick auf Antilopen und Gnus und der Chefkoch des Restaurants grillt uns fantastische Rumpsteaks.
KM: 278
15.Tag (10.11.2013) „Einmal Ghanzi und zurück“ – Kaa Kalahari Consession – Wildes Campen auf der KD1
Das Örtchen Kang soll uns eine Tankstelle, ein paar Lädchen und ein ATM bieten. Tanken funktioniert problemlos, allerdings nur gegen Cash. Der ATM ist nicht zu finden, bzw. funktioniert gar nichts, da im gesamten Ort Stromausfall ist. Die Bank hat zu (es ist ja Sonntag) in der Wechselstube der Echo Lodge ist der zuständige Master nicht da (er kommt erst morgen wieder). Was nun? Im Wildlife Office ist man sehr hilfsbereit, die Officers können aber unsere Frage, ob wir im KTP auch mit Rand zahlen können nicht beantworten. Also beschließen wir schweren Herzens auf Nummer sicher zugehen und nach Ghanzi zurückzufahren. Wir bringen die Fahrt schnell hinter uns, tanken, holen Geld und schwupps geht es den gleichen Weg zum dritten mal entlang. Ab Kang geht es dann in Richtung Hukuntsi. Ab Hukuntsi wird aus der Teerstraße eine holperige Schotterpiste, die Zäune hören auf und die Kühe trotten nun von rechts nach links über die Straße, was der Qualität nicht gerade förderlich ist. Die Landschaft ist tatsächlich wunderschön. Immer wieder passieren wir baumumstandene Pfannen, die sich mal vor rotem mal vor hellem Sand abheben. Zutshwa ist laut Garmin der nächste Ort. Dort müssen wir eine Permit für die Durchquerung der Kaa Concession zahlen. Dafür erklärt uns der freundliche Einheimische geduldig wo sich die weitere Sandpiste entlangschlängelt. Die hat es wirklich in sich.
Da es inzwischen schon kurz nach sechs ist und sich die Dämmerung ankündigt, halten wir nach einer geeigneten Stelle zum Campen Ausschau. An einer der nächsten Pfannen schlagen wir dann unser Lager auf. Es ist traumhaft. Keine Menschenseele weit und breit. Mit schnell gesammelten Holz machen wir unser Lagerfeuer, denn die Spuren im Sand verraten schon, dass auch einige Jäger sich hier aufhalten. Mit leeren Getränkedosen bauen wir uns später einen provisorischen Grill, der aber völlig ausreicht für unser Gemüse und die obligatorischen Steaks.
Bei hellem Mondschein genießen wir diesen traumhaften Platz.
KM: 703
16.Tag (11.11.2013) „Durch KTP in Botswana nach Nossob SA“ – KTP – Nossob Camp
Wie gewohnt brechen wir früh auf. Der Weg führt durch eine schöne hügelige Landschaft. Ab und zu stehen wieder ein oder zwei Steinböckchen am Weg. Um 9:00 h erreichen wir das Kaa Gate. Wie schon befürchtet ist die Dame an der Rezeption mit unseren Buchungen von Bushlore überfordert. Sie empfiehlt uns in Nossob alles zu regeln und schickt uns ohne zu kassieren weiter. Hier brauchen unsere Pulas also doch nicht. Dabei war die erste Nacht im Kaa Camp geplant. Dort stärken wir uns dann auch erstmal und fahren dann weiter zunächst noch als Erkundungstour geplant. Unterwegs entdecken wir zum ersten mal Schlangen. Die Erste ist zu schnell für Andreas, der sie nicht erhaschen kann. Die zweite war zu langsam. Im Schnabel eines Snake Eagels wird sie an uns vorbei getragen.
Die Piste ist furchtbar – die Landschaft ein Traum. Dann macht Andreas freundlich zwei Jeeps Platz, die uns nach langer Zeit mal wieder entgegen kommen. Dabei fahren wir uns dann selber fest. Gut, dass hier genügend Bäume in Reichweite sind und uns die Winde so zum zweiten mal gute Dienste leistet. Wie uns der Officer am Gate schon prophezeit hatte, ist es heute extrem heiß, noch heißer als die Tage in der CK. Irgendwann beschließen wir direkt zum Nossob Camp zu fahren. Nach 4 Stunden auf sehr schlechtem Weg erreichen wir dann das ausgetrocknete Flussbett des Nossob. Es ist alles trocken und von den Bäumen im Flussbett stehen nur noch Skelette. Ab hier ist der Weg jetzt eine gut zu befahrende Sandpiste. Immer wieder gibt es Wasserlöcher, gleich am zweiten entdecken wir zwei junge, faule Löwen im Schatten unter einem Baum. Sie rühren sich nicht. Also lassen wir sie schlafen und suchen uns eine Stelle für eine Picknick Pause.
Dort entdeckt Andreas eine lange gelbe Schlange, die sich direkt über unserer Kaffeekanne in ein Astloch verkriecht. Jetzt ist Geduld gefragt und tatsächlich nach einer Weile traut sie sich wieder aus dem Loch und wir können sie in ihrer vollen Länge bewundern.
Am letzten Wasserloch vor Nossob liegt eine Hyäne und kühlt sich dort ab. Auch sie ist bei der Hitze so träge, dass nur ihr Ohr, das ab und zu zuckt, verrät, dass sie überhaupt lebendig ist.
In Nossob haben sie dann für zwei Nächste eine Campsite (man ist verwundert, dass wir keine Permit haben, aber geht darüber schnell hinweg). Sie nehmen keine Pula, aber wir können mit Kreditkarte zahlen. Es ist tatsächlich sehr voll und in der Nacht schleichen sich ein paar Schakale durch das eingezäunte Camp.
KM: 238
17.Tag (12.11.2013) „Verpasste Löwenjagd“ – KTP – Nossob Camp
Als zweites Fahrzeug verlassen wir um Punkt 5:30h das Camp. Vor uns fährt ein gut ausgestatteter Profiphotograph. Er hält plötzlich an und packt sein Objektiv aus. Sein Motiv ist noch da als er uns nach ein paar Schüssen seinen Platz überlasst. In den frühen Morgenstunden ist sie recht träge und kriecht träge die Böschung hinauf.
Wenig später können wir eine Löwin im Flussbett ausmachen. Bei genauerem Hinsehen entdecken wir auch noch ein Männchen mit blutverschmiertem Maul. Jetzt sehen wir auch die vielen Schakale, die von allen Seiten angelaufen kommen und beim umherschweifen mit dem Fernglas sehen wir erst den dritten Löwen, der mit dick und rundgefressenem Bauch im Sand liegt. Ihr Opfer können wir auch an dem Resten identifizieren, es ist ein Gnu.
Da sie alle schon fertig gefressen haben, suchen wir sie weitere Umgebung ab. Knapp ein km weiter stoßen wir auf den Ort ihrer Tat. Eine ganze Bande Schakale streitet sich um den vernachlässigten Teil der Beute. Sie zanken sich um Schwanz und Gehörn.
Am Picknick Platz an Union’s End halten wir eine ausgiebige Siesta unter unserem Sonnensegel. An Union ’s End treffen Südafrika, Botswana und Namibia aufeinander – ein einsamer, heißer und eher trister Ort in der Kalahari Wüste.
Auf dem Rückweg nach Nossob entdecken wir nur eines der beiden vollgefressenen Männchen, dass an ihrer Beute wache hält. Aber am nächsten Wasserloch stehen dann gleich sechs Autos und in ihrer Mitte das zweite gesättigte Männchen von heute Morgen. Schon etwas sauberer, schafft er es mit seinem dicken Bauch nur bis zum Wasserloch und zurück. Dann lässt er sich direkt vor uns in den Schatten unter einem Baum plumpsen.
18.Tag (13.11.2013) „ Löwen vor dem Frühstück – zum Lunch und vor dem Dinner“ – KTP – Mata Mata Camp
Von lautem Löwengebrüll werden wir geweckt. Und tatsächlich gleich hinter dem Tor hocken zwei Löwinnen im Licht der aufgehenden Sonne. Noch recht munter traben sie ihrem Chef entgegen, einem prächtigen, schwarzmähnigen Kalahari Löwen.
Ab dem Camp nach Süden verändert sich die Landschaft. Das Flussbett wird schmaler und die Bäume darin sind auch manchmal noch grün. An der Abzweigung zu Mata Mata kann man hervorragend eine Frühstückspause einlegen. Eine ganz neue Picknickstelle ist nach der Grenzöffnung nach Namibia zur WM 2010 angelegt worden und auch die Straße ist seitdem gut befahrbar. Die Landschaft ändert sich mit dem Richtungswechsel erneut. Es geht zunächst steil bergauf aus dem Flussbett des Nossob in eine höher gelegene Dünenlandschaft. Man fährt jetzt über schier endlos erscheinende malerische rote Kalahari Dünen. Eine tolle Kulisse in der ab und zu auch Kuhantilopen, Oryxe oder Steinböckchen stehen. Schließlich gelangt man an das trockene Flussbett des Asop. Auch hier steht kein Wasser, dennoch ist das Flussbett viel grüner und die Bäume sind belaubt und es wächst sogar ab und zu grünes Gras.
Kurz vor Mata Mata entdecken wir gleich vier Löwen unter einem Baum in der Nähe eines Wasserlochs. Wir beschließen, dass wir unseren Lunch auch mit dem Löwen einnehmen können und versorgen uns aus unserem Kühlschrank mit Käse, Salami und schön kalten Getränken. Eine Gruppe Giraffen lässt sich von den Löwen nicht abschrecken, sie kommen unbeeindruckt zum Wasser. Die Löwen schauen zunächst nur neugierig hoch, erst als ihnen der Giraffenbulle zu nahe kommt, gehen sie in Angriffsposition und verjagen die Giraffen. Sie zu erlegen sind sie wohl zu satt.
Nach diesem Schauspiel fahren wir weiter zum Camp Mata Mata. Auf dem Weg leisten wir gleich zweimal einem im tiefen Sand steckengebliebenen Pkw. Auch an der Rezeption von Mata Mata ist man wieder verwundert über unsere fehlende Permit , aber wir haben ja einen Vaucher für eine Campsite und können die Gebühr für den Park wieder mit Kreditkarte zahlen – wir brauchen wieder keine Pulas. Mata Mata ist ein sehr lebhaftes Camp, es wird immer noch erweitert und gebaut. Wir suchen schnell einen halbwegs passablen Stellplatz für die Nacht und erfrischen uns ein wenig, dann beschließen wir, lieber noch einmal nach den Löwen zu sehen. Auf dem Weg dorthin begegnen und zwei weitere männliche Löwen. „Unsere“ Löwen sind immer noch dort, wo wir sie zurückgelassen haben. Wir harren lange aus, aber sie lassen sich nicht zum Jagen ermutigen.
Also machen wir uns kurz vor Sonnenuntergang auf den Weg zurück. Eine Löwin, die eine Giraffe an ihrem Drink hindert und weitere Löwen am nächsten Wasserloch runden den Löwenreichen Tag ab.
Im Camp herrscht Hochbetrieb. Wir bauen schnell unser Zelt auf und verschwinden bald nach dem Abendessen in unseren Schlafsäcken.
19.Tag (14.11.2013) „Sandsturm“ – Im Grenzgebiet – Kalahari Rangers Lodge in McCarthys Rust
Obwohl wir auch heute wieder bei Sonnenaufgang fix und fertig sind, stehen schon fünf Autos vor uns an der Reception. Also reihen wir uns ein. Kurz hinter dem Gate deutet der Fahrer vor uns in die Landschaft und wir erhaschen einen Blick auf seine Entdeckung. Genau auf dem Dünenkamm steht ein Gepard.
An dem Löwenschauplatz von gestern entdecken wir auch heute morgen wieder eine Gruppe Löwen. Es sind andere, denn es sind noch zwei ganz junge dabei. Wenig später können wir noch zwei kämpfende Giraffenbullen beobachten. Auch weine weitere schlafende Löwenfamilie können wir unter einem Baum ausfindig machen. Es herrscht reger Verkehr aus Richtung Twe Riveren, dem größten Camp im Park. Wir beschließen deshalb gleich durchzufahren und nicht noch im Camp zu übernachten. Bei der Ankunft im Camp werden wir in unserem Entschluß bestätigt. Es ist wie ein große Feriendorf und die Campsites sind auch nicht sehr einladend. Also gehen wir bei der Border und PermitContol direkt auf die Botswana Seite.
Nach einigen Diskussionen wegen der Permit, stempeln sie die Pässe und lassen uns passieren. Weiter geht es jetzt auf einer Schotterpiste Richtung Bokspits. Schon wieder eine schreckliche Piste und da parallel die neue Teerstraße in SA verläuft, bereuen wir schon fast unseren Entschluß. Gottseidank wird es ab Bokspits eine Teerstraße, auf der wir mutterseelenallein die nächsten 130 km zurücklegen. Es geht zunächst noch im Flusslauf des Malopo zwischen roten Dünen entlang. Irgendwann wird es auf der Südafrikanischen Seite eher ein felsiges Hochufer, das erst aus hellem Sand später aus grünen Gestein besteht. Es ist fast schon bizarr. In Tsabong suchen wir das im Reiseführer empfohlene B.Bush Camp, dies entpuppt sich aber als verwahrloste Enttäuschung. Also zurück auf die Hauptstraße für ein paar Pula noch getankt dann geht es doch in Richtung Grenze zu Südafrika. Inzwischen hat sich der Himmel verdunkelt und es wird sehr stürmisch. Ein fürchterlicher Sand- und Gewittersturm verfolgt uns bis zur Grenzkontrolle in McCarthys Rust. Der freundliche Polizist ,der wegen des Sturms keine Lust hat, unser Auto zu kontrollieren (dafür müsste er ja aus seinem Office), empfiehlt uns für die Nacht die http://www.kalahari-rangers.com/ Kalahri Rangers Lodge.
Die Empfehlung ist wirklich gut. Eine schöne Lodge, super gelegen mit schönen Zimmern. Es ist zwar eine Hunting Farm, aber die freundlichen Betreiber Pieter und Marits machen es wieder wett. Bei Regen räumt Andreas das Auto schon mal aus und wir packen unsere Koffer für den Rückflug. Es wird uns noch ein fantastisches Abendessen serviert mit belgischen Schokoladenküchlein zum Nachtisch. Der Besitzer ist wie sie uns erzählen nämlich ein Belgier.
KM: 234
20.Tag (15.11.2013) „Über sandige Pisten und furchtbare Grawellroads quer durch SA“ – North West Province – Thaba Tshwene Game Lodge
Am nächsten Morgen trödeln wir nach einem tollen Frühstück, da wir uns auf südafrikanischer Seite mit gut ausgestatteten Straßen wähnen. Dies entpuppt sich allerdings als großer Irrtum. Es geht zwar zunächst durch eine wunderschöne Landschaft, aber wir quälen uns für die ersten 250 km auf ruckeligen Schotterpisten über 4 Stunden. Es regnet weiterhin immer wieder leicht und ist auch entsprechend angenehm kühl. Nach weiteren 150 km nun auf einer Teerstraße ist es inzwischen vier Uhr und wir überlegen langsam, wo wir heute Abend unterkommen wollen. Andreas findet im Garmin die http://thabatswne.co.za/ Tshwene Tshwene Game Lodge. Aufgrund des vielversprechenden Namens beschließen wir diese anzusteuern. Allerdings liegen zwischen uns und dem heißersehnten Ziel noch einmal 100 km „Grawell Road“!
Andreas macht mit diesen kurzen Prozess und heizt mit fast 100km/h darüber hinweg. Die Gegend ist nun sehr flach und alles ist gerodet und bebaut. Wir lernen später, dass die Afrikaner diesen Landstrich sehr treffend „Platteland“ nennen. In Hartbiestfontein geht es dann zur Lodge. Ein riesiges Ding ausgelegt für große Hochzeiten und Konferenzen sowohl in- als auch outdoor. Aber alles ansprechend gemacht, die Cigar Lodge ist gemütlich und das Restaurant einladend und bietet auch mal sehr außergewöhnliches auf der Speisekarte z.B. Springbock Carpaccio .
21. Tag 16.11.2013 „Heimwärts“ – München
Jetzt sind es wirklich nur noch 230km auf gerader Teerstraße bis nach Bushlore. Wir können also das letzte Stück ganz in Ruhe angehen. Nur das Stück durch Soweto ist noch einmal etwas anstrngend, viele Menschen auf den Straßen, Stopp an jeder Kreuzung und die kleinen Taxen von allen Seiten. Bei Bushlore nimmt man uns freundlich in Empfang und nach einer schnelle Abnahme und einer Tasse Kaffee, fährt man uns zum Flughafen.
So, jetzt ist alles gelesen.
Zum Teil schon 2x. DieFotos mehrfach angesehen. Respekt und Bewunderung haben sich gesteigert. Aufregend und spannend ging es bis zur letzten Ampel und dem Kreisverkehr zum Flughafen. Was habt Ihr alles bewältigt. Immer wieder Salz und Sand unter den Rädern. Holprige Straßen. Aber das war ja nur gut für Eure Steaks, die Ihr häufig im Koffer spazieren gefahren habt. Ich erinnere mich, die Cowboys haben die Steaks immer unter den Sattel ihrer Pferde geklemmt, damit sie weich wurden. Aber das war damals, dafür hatten die Cowboys auch noch keine Bierdosen als Grillersatz. Gigantisch, dass ihr am Hippo Pool gerade den Tag erwischt habt, an dem alle Tiere aus der Arche Noah Ausgang hatten. „So viele Tiere wie nie“, steht da. Dafür ging es dann rückwärts durch den Sand, doch dann die Erkenntnis, dass manche Dornen ohne Rosen. Für alles gab es eine Lösung. Und dann: es heißt doch SEILwinde, warum war da nur ein Bindfaden dran? Dennoch, gut gemeistert.
Ach ja, die innigsten und häufigsten Geräusche bis hin zum Lärm, die Euch noch lange nachklingen werden, waren ja immer wieder das Gebrüll der Löwen und der Donner bei den vielen Gewittern. Der Kontakt zur Zivilisation habt Ihr spätestens an dem Wasserloch bemerkt, wo rundherum mehr Autos als Tiere versammelt waren. Ganz ohne Gefahr waren auch nicht die Begegnungen mit den „Lastern“ anderer Leute. Zur Not hattet Ihr sicherlich die Rufnummer der Pannenhife vom ADAC gespeichert. Die haben laut Statistik schon 3 Mill Autos aus dem Sand der Kalahari-Wüste befreit. Auch Eure Hecktür zu öffnen, ein Leichtes für die Gelben Engel. Allerdings, Andreas kann es besser. Wunderschön die Fotos von den vielen Tieren. Hier fehlen mir 2 Fotos von Tieren, die Ihr öfter mal in der Zeit erwähnt, als Euch auch die Hyänen über die Fahrspur gelaufen sind. Ich meine die Permits und Pulas, leider gibt es keine Fotos davon. Habe sie in meinen Tieralben auch nicht gefunden. Spart Euch, mir die Lösung zu präsentieren. Ich werde von alleine eine gescheite Zuordnung finden. Schön und spannend waren sicher die Fahrten über die (Wander)dünen — malerisch rot -. Dann endlich „Union`s End — am 25.8.2013 waren wir am „Land`s End“. Das nur nebenbei. So, zum Abschluß wieder Sand, Gewittersturm — aber anstatt Steaks kam jetzt „Belgische Schokolade“ in den Koffer.
Ich erwähnte es schon am Anfang, endlich eine Ampel und vermutlich Kreisverkehr. Das Ziel Eure Abenteuerreise war erreicht.
Alles interessant und spannend geschrieben, nur allerbeste Fotos.
Ihr seid großartig.
Liebe Grüße
Christian
Und Monika – Sternbild Löwe – brüllt mir ins Ohr: schreibe bitte auch Grüße von mir.
Was soll ich schreiben, Ihr habt es ja gehört.
Ein Pistenpilot der mit allen Widrigkeiten, Pannen und Situationen fertig wird und eine tolle Reisebericht-Schreiberin, die spannend, anschaulich, lebendig und begeistert schildern kann!!! Auch wir sind begeistert, ganz besonders auch von den
großartigen Fotos! Tschau Mama + Papa, Inge +Gerhard.
Ist das spannend und aufregend.
21 Tage Afrika, 21 Tage Botswana, 21 Tage fasinierende Reiseberichte.
Super finden wir das. Geben aber zu, dass wir noch nicht alles gelesen haben. So bleibt uns noch Zeit für weitere spannende Momente, mitzuerleben, wie mutig Ihr unterwegs wart.
Bestens geschrieben, irre, tolle Fotos.
Macht Spaß, Tage und Nächte Euch zu begleiten.
Beeindruckend die Vielzahl der Tiere, ob auf vier Beinen, kriechend oder fähig zum Fliegen.
Wir hätten etwas beizusteuern: zwei Elstern, ein Eichhörnchen, 4 Meisen und 6 Spatzen. Halt, noch einen Regenwurm.
Liebe Grüße aus Porta Westfalica – der Name unserer kleinen Stadt hat doch auch etwas mit Reiselust und Neugierde zu tun , liegt allerdings in OWL —
Christian
Wir freuen uns aufs Weiterlesen und sind stolz, dass Ihr so zu uns gehört.