Chile – bis ans Ende der Welt 11.10.2017 – 02.11.2017

11./12. Oktober – Es geht los – Atacama – Laguna Cejar

Ankunft in San Pedro de Atacama – Inmitten von Backpackern und Aussteigern – Übernahme des Campers – Laguna de Tebinquinche – die erste Nacht mitten auf dem Salar de Atacama

Direkt nach der Arbeit, denn ich hatte noch einen interessanten Event am Flughafen, treffen Andreas und ich uns im Airbraü am Flughafen und genießen ein letztes bayerisches Bier.

Dann geht es pünktlich 19.15 Uhr zunächst nach Madrid. Die Zeit bis zum Weiterflug vertreiben wir uns mit einem späten Dinner. Auch der Flug nach Santiago ist pünktlich und total ausgebucht. Wir haben eine zweier Reihe für uns recht weit vorn und nach einem Glas Wein schlafen wir schon ein. 13 Stunden später können wir das Flugzeug recht ausgeschlafen verlassen. Die Emigration ist ein wenig zäh, aber nach einer guten halben Stunde sind wir durch und müssen dann mit unserem Gepäck erst raus, dann wieder in rein und für den Weiterflug nach Calama einchecken.

Der Flug nach Calama bietet schon grandiose Blicke auf die Wüste.  Recht smooth buchen wir nach der Ankunft den Bus-Transfer nach San Pedro de Atacama.

Die vorbeiziehende Landschaft wirkt unwirklich.  Man hätte den Marsianer hier drehen können. Unterwegs wird die gut ausgebaute Straße einmal zur Schotterpiste und prompt stehen wir im Stau, weil ein Autotransporter umgekippt und seine gesamte Ladung verloren hat, die jetzt kreuz und quer im Sand liegt.

Ankunft San Pedro de Atacama

San Pedro ist ein sehr lebhafter Ort, er legit bereits 2500m über dem Meeresspiegel am Rand des Salar de Atacama. Es sind viele Backpacker und fast nur junge Leute in den Straßen unterwegs. Leider macht der Verleiher unseres Campers Wicked bis 4.30 Uhr Siesta. Wir vertreiben uns die Zeit bei einem echt leckeren Essen in dem vom Busfahrer empfohlenen Restaurant Mal de Puna (übersetzt: Höhenkrankheit).

Völlig übersättigt, machen wir uns später mit unseren Koffern, in der Wüstensonne über die staubigen Straßen, auf zum Wicked. Recht unkompliziert übergeben sie uns unseren Suzuki Jimmy. Im Minimarket (der wirklich mini ist) kaufen wir ein paar Vorräte, nebenan Bier und Wein. Dann geht es zur einzigen Tankstelle in 200 km Umkreis.

Während Andreas tankt, suche ich den Laden, der Schlafsäcke verleihen soll. Mit etwas Überredungskunst kann ich dem alternativen Typen die Schlafsäcke auch ohne Passportnummer und Führerschein als Pfand entlocken. Dann geht es in die Natur. Unser erstes Ziel ist die Lagune Tebinquinche im Salar de Atacama, dem großen Salzsee in der Atacama Wüste. Wir können noch den Sonnenuntergang genießen, bevor es schnell dunkel wird.  Mitten auf dem Salar verbringen wir die erste Nacht. Es ist sehr still, dunkel und bald auch sehr kalt.

Laguna de Tebinquinche

 

Trotz eines wunderbaren Sternenhimmels verkriechen wir uns ins routiniert aufgebaute Dachzelt und kuscheln uns in die geliehenen, aber unbedingt erforderlichen Schlafsäcke.

13. Oktober – Wüste und Wasser – Atacama – Tambillo

Vicuña und Wüstenfuchs – Lagunas de Miscanti y Miñiques – Abstecher zur Laguna Lejiar – Lago Chaxa – das Wäldchen Tambillo

Es dämmert. Da es zu kalt zum Weiterschlafen ist, kriechen wir aus dem Zelt, mummeln uns ein und kochen uns schnell einen heißen Kaffee. Der tut gut! Die Landschaft der Atacama-Wüste um uns herum macht die Kälte wett. Die Farben sind ein wahres Schauspiel.

Morgens in der Atacama Wüste

Wir wollen heute zu den Lagunas Miscanti y Miñiques im Südosten von San Pedro. Vorbei an der wechselnden Landschaft schrauben wir uns immer höher. Unser Jimmy schnauft und mag auf 3500 m nur im ersten Gang den Berg hinauf. Mühsam kriechen wir weiter. Wir entdecken die ersten Lama Herden – genauer gesagt Vicuñas – kleiner und zierlicher, als die uns bekannten Lamas und mit ihrem goldgelben Fell im Steppengras gut getarnt.

Vicuñas

Bei 4200 m haben wir unser erstes Etappenziel erreicht. Die beiden Lagunen liegen unter uns im grauen Morgenlicht. Eine tolle Stelle, um eine Rast zumachen. Andreas probiert auch zum ersten Mal unsere Drohne aus. Beim Spaziergang an der unteren Lagune kommt die Sonne heraus und wir entdecken viele Lizzards, die sich auf den schwarzen Lavasteinen aufwärmen. Auch ein Lama spaziert am Salzrand der Lagune entlang. Wie bestellt.

Lagunas de Miscanti y Miñiques

Auf dem Weg zurück zur Hauptstraße begegnet uns ein Fuchs, gar nicht scheu, streift er an unserem Auto vorbei. Als nächstes wagen wir einen Abstecher zur Laguna Lejia Ein tolles Panorama bietet sich uns. Da Andreas der Spritanzeige nicht traut, drehen wir noch vor der Lagune um, aber der Weg hat sich dennoch gelohnt.

Tiere in der Wüste

Der letzte Abstecher führt uns heute zum Lago Chaxa, dem größten See im Salar de Atacama. Wirklich lohnenswert, auch wenn noch viele andere außer uns das so sehen.

Lago Chaxa

Tacanao

Campen im Tambillo

Ein kurzer Abstecher in Toconao, um Öl zum Braten zu kaufen. Die Läden sind immer nicht viel mehr als eine Theke, hinter der alles aufgereiht, verkauft wird. Da muss man sich irgendwie verständlich machen, denn es wird einfach nur spanisch gesprochen….

Heute schlagen wir im Wäldchen Tambillo, einem der wenigen Wälder die es in der Atacama Wüste hier gibt, unser Lager auf. Wir genießen den Sonnenuntergang und die absolute Stille zwischen den dornigen Bäumen.

Die Nacht ist wieder bitterkalt

14. Oktober –  Hoch hinaus – und Mal de puna– Atacama – Guatín

Das Dreiländereck Bolivien, Argentinien und Chile – über den Pass … – in 4890 m Höhe – Monjes de la Pacama, skurrile Felsformationen – über endlose Schotterfelder zum Salar de Tara – Sternschnuppen bei Guatín

Der Morgen ist noch sehr frisch, aber die Sonne kommt schon bald heraus und wärmt uns schnell auf. Wir füllen unseren Tank wieder in San Pedro auf, bevor wir uns heute nach Osten aufmachen, in Richtung des Dreiländerecks Bolivien, Argentinien und Chile.

Die Straße geht schon bald sehr steil bergauf. Mit knappen 40 km/h quälen wir uns voran. Bald erreichen wir die 4000 m Marke, aber es geht noch höher. Bei 4890 m erreichen wir den höchsten Punkt. Wir steigen aus, um den Ausblick zu genießen, aber nicht ohne vorher alles übereinander zu schichteln, was wir dabei haben. Der Wind pfeift über die Hochebene. Schwarzes Lavagestein bildet einen tollen Kontrast zum blauen Himmel.

Auf 4890 m Höhe

Auf der Höhe bleibend fahren wir weiter bis zu den Monjes de la Pacama. Die vom Wind geformten Felsformationen bilden skurrile Figuren.

Ein Guide fragt uns, ob wir ihm zu dem Salar de Tara folgen wollen. Da der Weg dahin teilweise sehr schlecht, bzw. nicht leicht zu finden und gefährlich ist, nehmen wir das Angebot an. Die Piste führt erst über losen Sand (endlich richtig Offroad), dann auf eine schier endlose Schotterebene. Wir sind froh, dass wir dem anderen Wagen gefolgt sind, denn Fahrspuren sind kaum auszumachen.

Salar de Tara

Immer wieder entdecken wir Vicunas, die auf diesem Nichts doch irgendetwas zu fressen finden. Nach weiteren 20 km auf dieser abenteuerlichen Piste, kommen wir zu einem traumhaften Ausblick auf die Lagune. Eine steile Sandpiste durch gelbe Sandsteinsäulen bringt uns hinunter zum Salar de Tara. Flamingos, Lamas und viele Enten tummeln sich auf und um den See. Ein toller Anblick!  – Jutta macht die Höhe etwas zu schaffen, deshalb kehren wir langsam um.

Guatin

Da wir sowieso wieder tanken müssen, beschließen wir in San Pedro auch zu essen. Dann fahren wir noch in der Abenddämmerung bis Guatín. Hinter einem Berghang stellen wir uns geschützt zum Schlafen hin. Auch andere haben diesen Platz für sich entdeckt. Wir haben hier später einen perfekten Sternenhimmel und das sogar mit vielen Sternschnuppen.

15. Oktober – Viel Rummel um die Geysire del Tatio – Atacama –Tambillo

Geysire von del Tatio, vor neun Uhr zu besichtigen – der kleine Ort Machuca – Flamingos und Lamas – Cañon de Guatin und Bosque de Cactus, riesige Kakteen – Valle de la Luna – Tambillo

5.45 Uhr klingelt der Wecker. Wir sind aber längst nicht die ersten, in dieser frühen Stunde. Obwohl es stockfinster ist, fahren bereits etliche Tourbusse den Weg zu den Geysiren del Tatio hinauf. Wir packen routiniert zusammen, um uns der Kette anzuschließen. Wir scheinen einer der letzten Wagen zu sein, der sich die Straße hinauf quält. Bald kratzen wir wieder die 4000 m Marke. Langsam wird es hell. Rechts ragen die Vulkane in die Höhe, davor eine Schotterebene mal rot, mal schwarz.

Es geht vorbei an weiteren Lagunen, die von einem schmalen Fluss gespeist werden. Die letzte Strecke zieht sich weiter kurvig den Berg hoch, bis wir in der Ferne schon die dampfenden Geysire sehen.

Durch die morgendliche Autokolonne sind wir vorgewarnt, die Parkplätze sind voll und auf dem Geysirfeld schiere Menschenmassen. Nach einem Rundgang gönnen wir uns zunächst ein schnelles Frühstück im Auto, währenddessen beginnt sich der Parkplatz schon zu leeren. Am älteren Teil des Geysirfeldes, wo man früher auch baden konnte, sind wir schon fast allein.

Geysire del Tatio

 

Auf dem Rückweg biegen wir bald ab und haben noch einmal tolle Ausblicke auf die Landschaft und vor allem sind wir später auf der Strecke ganz allein. Wir machen ganz entspannt Halt im Örtchen Machuca

Machuca

Auf der Hinfahrt passierten Lagunen. Beim Fotografieren der Flamingos entdecken wir auch die ersten Lamas.

Flamingos

Auf dem Weg weiter hinab bewundern wir immer wieder die Ausblicke auf den Salar de Atacama und  die im Hintergrund hoch aufragenden Vulkane. Unterwegs entdecken wir noch einen grandiosen Blick in die Schlucht von Guatin

Die Therme von Puritama sparen wir uns, da uns 15.000$ (Pesos versteht sich)  doch ein wenig zu viel sind, obwohl wir ein Bad gut gebrauchen könnten.

Wir suchen uns in San Pedro wieder ein Restaurant für ein frühes Abendessen, dann machen wir uns auf ins Valle de la Luna. Echt spektakulär, aber auch zu viele Leute. Wir spazieren durch die Salzschlucht – ein enges Höhlensystem, mit bizarren Wänden. Andreas muss das ein oder andere mal ganz schön den Kopf einziehen.

Valle de la Luna

Wir genießen noch den Ausblick auf das Tal in der Dämmerung, aber den Sonnenuntergang bewundernden Massen schließen wir uns nicht an. Wir fahren stattdessen noch einmal ins Bosque de Cactus (Tal der Kakteen oder Cardones-Engpass), dort bewundern wir bei einem Spaziergang durch den Fluss – das Wasser ist schön warm – die riesigen Kakteen, die bis zu 7m hoch sind.

Cañon de Guatin – Bosque de Cactus

 

Erneut steuern wir das Wäldchen von Tambillo zum Campen an. Auch nach Sonnenuntergang ist es noch sehr warm. Vom Norden nähert sich eine Wolkenwand, die fast nach Regen aussieht. (Aber wir sind in der Atacama-Wüste, der trockensten Wüste der Erde – es gibt Orte, an denen jahrzehntelang kein Regen registriert wurde) dadurch beruhigt, genießen wir bei lauen Temperaturen unseren chilenischen Rotwein

 

16. Oktober – Spektakuläres Farbenspiel im Valle de Arcoiris – Atacama – Tambillo

Valle de la Muerte – die Oase Mantanchilla – Valle de Arcoiris – im Tal des Rio Grande – Tambillo

Während uns heute schon die frühe Wüstensonne wärmt, packen wir zusammen und nach dem obligatorischen Stopp an der Tankstelle, geht es heute gen Westen.

Der erste Halt ist das Valle de la Muerte. Am Eingang wird noch alles  für die Touristensaison vorbereitet. Die freundliche Rangerin erklärt uns (natürlich auf Spanisch) wie weit der Weg ist, ab wann man nur noch mit 4×4 fahren kann und wo die Aussichtsstelle ist.

Das Tal begeistert uns sofort. Schlammig braune Felsen, mit weißem Kalk gestreift. Es gefällt uns fast besser als das Valle de la Luna. An der großen Düne treffen wir zwei jugendliche Sandboarder. Es geht weiter sehr steil aufwärts und zudem auf losem Sand, da gibt unser Jimmy wieder auf und wir stapfen den Rest zu Fuß. Vom Aussichtspunkt haben wir einen phantastischen Rundblick über das wild geformte Tal, auf der einen Seite der Vulkan Lincancabur auf der anderen die Salar de Atacama.

Valle de la Muerte

Nur im Schatten halten wir es heute aus, um eine Kaffeepause einzulegen.

Nach diesem grandiosen Beginn der heutigen Tour geht es weiter zunächst Richtung Calama, dann nordwärts. Wieder quälen wir uns die Höhenmeter hinauf. Nach der Abzweigung in Richtung Rio Grande, sind wir allein auf der Straße. Sanft geschwungene Berge, fast grün, durch die darauf wachsenden niedrigen Kräuter.

Auch eine Herde Lamas (die richtigen) braun, weiß, fast schwarz oder gescheckt kommt uns entgegen. Die Abzweigung nach Matancilla ist nicht ganz eindeutig, aber dann finden wir doch die richtige Einfahrt und biegen an dem Flusslauf des Rio Grande ab, in ein wunderschönes Tal, an dessen Ende das Örtchen Mantanchilla liegt – eine kleine Oase.

Kurz vorher geht es zum Valle Arcoiris (Regenbogen Tal). Die Farben rechts und links der Schlucht übertreffen tatsächlich alles Bisherige. Hier mischt sich zu dem roten und schwarzen Lavagestein, der weiße Kalk und dazu Kupfergrün. In engen Kurven geht es vorbei an seltsam geformten Felsen. Wir erkunden die Schluchten und fahren auf abenteuerlichen Offroad-Strecken bis zum Ende des Tals, sagenhaft!

Valle de Arcoiris

Bevor wir umkehren besuchen wir noch das Örtchen Rio Grande. Bis dorthin zieht sich eine geteerte Straße, erst steil hinauf, dann zum Flusslauf hinab. Eine weitere Oase öffnet sich vor unseren Augen. Ein hübsches Dorf, saubere schmale Straßen mit den rechts und links typischen niedrigen mit Gras gedeckten Häusern. Dazu eine Klosteranlage. Aber leider kein Restaurant. Also geht es zurück. Wir werfen noch ein paar Blicke in die gewaltige Schlucht des Rio Grande, auch den Aussichtspunkt über das Valle le la Luna nehmen wir noch mit, bevor wir wieder hinunter nach San Pedro rollen. Dort kümmern wir uns um unseren Transport nach Calama, dann nutzen wir auch noch die Zeit im Ort und gehen Essen.

Rio Grande – Tambillo bei Nacht

Ein angenehmer Abend mit vielen Sternen beendet den Trip in die Atacama Wüste.

 

17. Oktober – Endlich wieder ein bequemes Bett – Santiago – Hotel Castillo Rojo

Laguna Tebeniquiche – Weiterreise – wieder in Santiago – Hotel Castillo Rojo – Barrio Bellavista –

Oder noch nicht ganz, denn wir kosten unseren letzten Morgen noch richtig aus. Nachdem wir alles gepackt und wieder in den Koffern verstaut haben, fahren wir über die Laguna Tebeniquiche (die im Gegensatz zur Salar den Cejar satt 15.000$ nur 2000$ Eintritt kostet) zurück.

Wir sind die ersten Besucher, obwohl es schon halb elf ist. So haben wir die fantastische Aussicht auf die Lagune für uns allein. Im Schatten lassen wir es und gut gehen.

Laguna Tebeniquiche

In San Pedro geben wir die Schlafsäcke wieder ab. Bei Wicked werden wir herzlich begrüßt und auch der Transit hatte sich schon dort gemeldet. Die Abnahme verläuft völlig unproblematisch und unser Transport ist super pünktlich, somit haben wir viel zu viel Zeit am Miniflughafen in Calama.

Aber dann hebt die Maschine pünktlich ab und wir landen in der Abenddämmerung in Santiago, der Hauptstadt Chiles. Mit dem Taxi lassen wir uns zu unserem Hotel fahren, das mitten im angesagten Viertel Bellavista liegt. Castillo Rojo ist eine alte Villa aus dem 19. Jahrhundert. Unser Zimmer war die ehemalige Küche, was man an einigen Utensilien noch erkennen soll. Am besten aber ist die Dusche …

Living room des Castillo Rojo

Als wir uns den Staub der letzten Tage endlich gründlich abgespült haben, erkunden wir noch die Umgebung. Es ist viel los und wir finden im Barrio Bellavista mit dem Casa de el Aire eine nette Restaurant-Terrasse. Von dort können wir das bunte abendliche Treiben bei einem Snack und einem guten Glas Rotwein beobachten. Anschließen fallen wir in die super bequemen Betten.

 

18. Oktober – In der Metropole Chiles – Santiago – Hotel Castillo Rojo

Stadtbummel um die Plaza de Armas – Santa Lucia – zum höchsten Gebäude Südamerikas – die erste Weinprobe – ein besonderes Menü

Ausgeschlafen starten wir in den Tag. Es gibt ein wirklich gutes Frühstück (Frühstück ist in Chile immer inklusive) im Hotel. Als wir gegen 10 Uhr unsere Entdeckungstour starten, sind die meisten Läden und Restaurants noch geschlossen und die Straßen wirken wie ausgestorben.

Je später es wird und je näher wir der Plaza de Armas kommen, je lebhafter wird es. Bald stehen wir in einem Gewimmel auf dem schönen Platz, der von eindrucksvollen Gebäuden gesäumt wird.

Das alte Santiago

 

Erst etwas ziellos, dann, nachdem wir bei einem guten Cappuccino einen Plan für unseren Stadtbummel geschmiedet haben, die Sehenswürdigkeiten der Reihe nach mitnehmend, Salvadore Aliende, Parlament, Justizpalast, …schlendern wir durch die City. Im schönen Viertel Larrista machen wir eine Lunchpause, die wir uns nach dem Aufstieg auf den Aussichtspunkt Santa Lucia redlich verdient haben.

Gestärkt erkunden wir dann auch noch den modernen Teil am anderen Ende der Stadt. Dort steht der 2012 erbaute Gran Torre, mit 300 m  das höchste Gebäude Lateinamerikas. Er ist umringt von weiteren ganz neuen, modernen Bürogebäuden.

Santiago – modern

Innen ist eine schicke Mall, in der alle Läden dieser Welt zu finden sind. Aber da wir nichts kaufen wollen, kehren wir um und schlendern durch kleine Seitenstraßen zurück. Ein cooles Restaurant lädt zu einem Drink ein.

Im Hotel werden wir noch zur unserer ersten Weinprobe in Chile eingeladen.

Zum Dinner gönnen wir uns ganz was Besonderes: Ein chilenisches Menü in Peumayen in dem traditionelle Gerichte und Zutaten neu aufgemacht und modern serviert werden

19. Oktober – Durch die Weinebene – Santa Cruz – Boutique Hotel La Sara

Ein strahlend blauer Himmel ist heute über Santiago. Deshalb wollen wir noch vor unserer Weiterreise die Aussicht auf dem Hügel San Christobal genießen.

Mit einem über 100 Jahre altem Funicular (Zahnradbahn) geht es steil den Hügel hoch. Oben empfängt uns neben der Marienstatue auch entsprechende Musik. Dennoch ist der Rundumblick über das diesige Santiago lohnend.

San Cristóbal

Mit einem Uber geht es zur Autovermietung, wo ein Chevrolet auf uns wartet.

Langsam und vorsichtig navigieren wir uns durch den chaotischen Verkehr aus der Stadt. Zunächst über die Autobahn, dann über die Landstraße. Nach der Wüste der letzten Woche schein die Landschaft jetzt grün, saftig und fruchtbar. Sanfte Hügel im Hintergrund, mal schneebedeckte Berge und dazwischen beginnt der legendäre Weinanbau Chiles. Wir fahren durch kleine Dörfer mit niedrigen Dächern, Ziegenställen und Hühnern der Tür vorbei. Auf der anderen Seite riesige Villen der Weinkellereien mit schick angelegten Gärten.

Andreas entdeckt ein Schild zum Boutique Hotel La Sara. Es entpuppt sich al eine echte Perle. Direkt am Fluss liegt es total einsam. Liebevoll eingerichtet von Victor und Katharina.

Boutique Hotel La Sara bei Santa Cruz

Wir brechen noch einmal auf, um die bekannten Vinas zu besichtigen. Aber wir haben nicht viel Glück. Viele haben nicht mehr geöffnet oder es ist keine Saison. Auch die Suche nach einem Restaurant entpuppt sich als schwierig. Gefühlt x-mal fahren wir durch den Ort Santa Cruz, bevor wir dann doch ein sehr schönes Fleckchen finden, direkt im Ort, aber so am Rand gelegen, dass man einen Blick auf die dahinterliegenden Weinfelder hat. Wir kommen im Dunkeln wieder an und kalt ist es auch. Aber bei einem gemütlichen Kaminfeuer wärmen wir uns wieder auf.

20. Oktober Den Blick quer über ganz Chile– Llico – Hotel Puerto Viejo

Weinanbau in Chile – Offroad– zwischen Pazifik und der Vulkankette – das Surfer Dörfchen Pichilemu – ein Traumhotel in Llico.

Wir bekommen ein toll zubereitetes Frühstück mit selbstgebackenem Brot, knusprigen Müsli, Joghurt,…. einen Kaffee dürfen wir uns auch noch mitnehmen.

Nach diesem guten Start brechen wir auf und nehmen die Route durch die Weinfelder in Richtung Küste. Bei der Weinkellerei MonteGras freut man sich über unseren Besuch und erklärt uns ausführlich die Kunst des chilenischen Weinanbaus. Natürlich nehmen wir ein paar Flaschen mit ….

Die Straße windet sich anschließend über die Küsten Cordillere, bis wir bei Pichilemu ans Meer kommen. Das Surfer Örtchen, am jetzt kalten Pazifik, ist um diese Jahreszeit eher ausgestorben. Zudem fegt ein eisiger Wind über den schwarzen Strand. Es gibt eine kleine Einkaufsmeile und jede Menge trendige Bars und Restaurants, die zu einem Lunch einladen.

Pichilemu

Ab Pichilemu geht es immer an der Küste entlang. Immer wieder durch kleine Dörfer, bis nach Llico. Unterwegs kommen wir immer wieder an kleinen bunten Verkaufsständen vorbei, in denen direkt das Salz aus den Salzfeldern angeboten wird.

Dort am Ende der Straße liegt das Hotel Puerto Viejo. 10 Zimmer, alle mit einem riesigen Fenster, mit phantastischen Meerblick. Davor eine windgeschützte Terrasse. Das gönnen wir uns

Bei einem Spaziergang über die felsige Küste, bei einlaufender Flut, holen wir uns den Appetit auf das Abendessen. Aber vorher schauen wir der Sonne zu, wie sie ins Meer versinkt

Da das Restaurant erst um 20 Uhr aufmacht, springen wir noch in den Hot Tube – Puuhhh, der ist jetzt nach Sonnenuntergang eher frisch, statt hot.

Obwohl das Hotel nicht voll ist, füllt sich das Restaurant dann noch erstaunlich. Mit sensationellem Blick auf die brechenden Wellenden können wir sehr stilvoll dinieren. Später begleitet uns das Meeresrauschen in den Schlaf.

21. Oktober Unterwegs – Colbún – Cabanas

Offroad – am Stausee Colbún – Fiesta in Colorado

Die Sonne weckt uns, als sie sich langsam über den Horizont schiebt. Augen auf und direkt vor einem das Meer, hier müsste man noch ein paar Tage bleiben

Wir reisen nach einem reichhaltigen Frühstück und einer Ladung Kaffee für unsere Thermoskanne, weiter an der Küste entlang. Auf der warmen Teerdecke entdeckt Andreas sogar eine Schlange


Dann beginnt für Andreas richtiger Fahrspaß. Ein schmaler Pfad führt in engen Kurven wieder die Küstencordilliere hinauf. Durch Bäche, schlammige Spurrillen und über steile Schotterstrecken geht es hinauf.

Links sieht man den Meeressaum, rechts die schneebedeckte Kette der Vulkane, die schon die Grenze zu Argentinien bilden.

Nachdem wir Talca im Tal hinter uns gelassen haben, geht es in Richtung Valle de Maule auf der anderen Seite langsam wieder hinauf. Am Stausee Colbum hinter dem Ort Colorado, finden wir nach längerem Suchen ein paar Cabanas, in denen wir übernachten können. Zum Essen und Einkaufen fahren wir zurück in den Ort. Wir finden ein interessantes Restaurant 31 1/2, das Essen schmeckt, wir sind zufrieden.

Fiesta in Colorado

Im Dorf schlendern wir noch über das dort stattfindende Dorffest.

22. Oktober – Schneeballschlacht statt Wanderung  –  Valle de Maule – Viña Chillan

Valle de Maule – Therme von Moledo – Schlittenfahren am Paso Pehuenche – wandern im Parque Tricahue –

Dem Tipp des Reiseführers folgend, fahren wir in das Valle de Maule, eine Passstraße, die nach 140 km zur Grenzstation nach Argentinien führt. Dort soll kurz vor der Grenze ein schönes Wandergebiet sein.

Nach ein paar Kilometern passieren wir die Therme von Maledo. Keine heißen Becken wie wir vermutet haben, sondern natürliche Dampfbäder! Der heiße Dampf, der aus dem Felden austritt, wird direkt in kleine Holzhüttchen geleitet, in denen man sich dann entspannt.

Valle de Maule

Sogar umsonst – ein echter Anziehungspunkt für viele Leute aus der Umgebung.

Es geht weiter die Straße bergauf, aber für den Chevi kein Problem. Dabei überqueren wir den Rio de Maule immer wieder mal. Schon bald ist rechts und links nur noch Schnee.

Wir fragen uns schon, wie man hier wandern soll, als ein größerer Parkplatz auftaucht. Aber es ist kein Wanderparkplatz, stattdessen kann man sich hier Schlitten ausleihen. Ein Spaß, dem tatsächlich auch einige nachgehen.

Bis zu einem eingeschneiten Ausblick fahren wir noch auf der immer schlechter werdenden Straße. Da hier mit Wandern nichts zu machen ist und die Grenzpolizisten uns auch auffordern umzukehren, fahren wir bis zum Parque Tricahue zurück. Lt. Reiseführer ein wunderschönes Tal mit tollen Wanderwegen.

Wir versuchen einen der Trecks, der zwar nett ist, uns aber nicht vom Hocker reißt.

Um Andreas zu versöhnen suche ich die Vina Chillan, um dort zwischen den Weinreben zu übernachten. Diesmal führt die Beschreibung des Reiseführers tatsächlich dorthin und es ist auch noch ein Zimmer frei (tatsächlich sogar alle 6, da die Wochenendgäste gerade abgereist sind)

Viña Chillan

Wir machen uns schnell frisch und lassen uns dann von der netten Südtiroler Wirtin im Restaurant La favola verwöhnen. Dazu gibt es natürlich den hauseigenen Wein.

 

23. Oktober Über das Lavafeld des Antuco –Tres Esquinas – Viña Chillan

Laut Navi sind es fast drei Stunden zum NP Laguna del Laja, in dem sich der Vulkan Antuco befindet. Trotz einiger Baustellen, an denen wir lange stehen, kommen wir aber viel schneller zum Ziel und erreichen den Parkeingang schon gegen 9.30 Uhr.


Wir fahren bis zu den Skiliftanlagen, die in der Szenerie um den Vulkan etwas surreal anmuten. Der Antuco zeigt sich noch unter einer dicken Schneedecke, so dass an eine Besteigung nicht zu denken ist. Wir genießen erst mal das leckere Sandwich aus unserem Lunchpaket.


Dabei beschließen wir einen weiter unten startenden Wanderweg zu probieren.Es geht von außen in das Lavafeld. Nach einem steilen Aufstieg und dem erklimmen des alten Kraterrandes, geht es über eine Senke zum nächsten Grad.


Nachdem auch die Kante überwunden ist, stehen wir auf dem schwarzen Lavafeld mit phantastischen Blick auf den Vulkan. Immer öfter müssen wir Schneefelder queren. Schließlich ist der Pfad nicht mehr auszumachen. Wir marschieren auf Sicht noch weiter auf den Krater zu. Irgendwann stolpern wir nur noch über die spitzen Lavabrocken und müssen schließlich umkehren.

Beeindruckend sind die großen Aurakarien,  die ganz speziell nur in diesen Höhen in wenigen Tälern in Chile wachsen.

Der Weg zurück ist schnell bewältigt und obwohl wir den Rückweg langsam durch die Dörfer genießen, kommen wir viel früher als geplant in der Vina Chillan wieder an.

So können wir in der Ruhe und der fast mediterranen Atmosphäre auf dem Weingut noch entspannen. Vor dem Dinner lädt uns unsere Gastgeberin noch auf eine Probe der hauseigenen Weine ein.

24. Oktober – Rund um den Llaima – Malachuello – Suzianda

Wir starten durch weiter Richtung Süden. Zunächst wieder ein Stück auf der Panamerika, dann ab Victoria wieder über die Landstraße, die sich schon bald wieder abenteuerlich durch kleine Dörfer windet.

Kurz hinter Malacahuello gelangen wir zum Skizentrum des Lonquimay. Wir fahren bis zu den Liftanlagen und stellen fest, dass sogar noch Betrieb ist. Neben ein paar Snowboardern, tollt eine ganze Schulklasse im Schnee. Auch hier ist an eine Besteigung nicht zu denken.

Wir erkunden stattdessen die Gegend rund um den Nachbar Vulkan, den Llaima. Eine sehr lohnenswerte Strecke. Zunächst geht es 4500 m durch den längsten Tunnel Südamerikas. Ein als Eisenbahntunnel geplante Strecke vom Pazifik zum Atlantik, wurde sie erst vor wenigen Jahren in einen engen, einspurig zu befahrenen Tunnel für den Autoverkehr aufgerüstet.

Rund um den LLaima

Nach dem Örtchen Lonquimay geht es immer entlang am wasserreichsten Fluss Biobio in Richtung der argentinischen Grenze. Kurz davor biegen wir ab, um weiter dem Fluss bis zu seinem Ursprung in der Laguna Icalma zu folgen. Die geplante Runde wird aufgrund der Straßenverhältnisse zu lang und wir kehren auf dem gleichen Weg um. Zurück in Malacuhuello, kehren wir in der von Schweizern betriebenen Unterkunft Suzianda ein. Wen wundert‘s, dass es Knöpfli und Rösti gibt.

25. Oktober – Am Fuß des Villarica – Pucón – Casa Establo

Heute wollen wir unser Glück im NP Conguillo versuchen, um den Vulkan Llaima von Nahem zu bewundern. Aber kurz nach der Zufahrt zum Park stoppt uns die Gendarmarie. Die Straße ist von den Mapuche besetzt und wir dürfen nicht weiter. Also müssen wir umplanen. So führt uns der Weg über die Landstraße weiter nach Pucón ins Reserva National Villarrica. Auch hier ist ein imposanter Vulkan das Zentrum des Parks.

Pucón entpuppt sich als eine Stadt, die auch in Kanada oder Alaska liegen könnte. Holzhäuser, der Rauch von Kaminfeuern in der Luft, eine schmale zentrale Einkaufsstraße.

Nach etwas Überlegung und Klärung unserer Unterkunft, Casa Establo für eine weitere Nacht, buchen wir für den nächsten Tag eine Tour auf den Villarrica.

Wir vertreten uns im NP Huerquehue noch ein wenig die Beine, aber dann treibt uns der Hunger zurück nach Pucón. In der O’Higgins ersteht Jutta noch eine Pudelmütze und Andreas einen Schal, so gerüstet für den nächsten Tag, stärken wir uns im empfohlenen Steakhouse La Maga

 

 

weltklasse!!

26. Oktober –  Auf den Vulkan – Pucón – Casa Establo

Um 5.40 Uhr klingelt heute der Wecker. Es gibt im Hotel sogar einen guten Kaffee und ein Lunchpaket, dann fahren wir los. In der Agentur stehen unsere Rucksäcke bereit. Mit uns wird Jonatan aus Frankfurt die Tour bestreiten. Jason unser Guide aus der Schweiz, gibt uns erste Instruktionen. Zunächst fahren wir ca. 40 Minuten bis zu der Liftanlage des kleinen Skigebietes. Dort angekommen werden uns die Eispickel an die Rucksäcke geschnallt und die Gamaschen über die Schuhe gezogen. Die erste Stunde wandern wir noch recht gemächlich über brettlhart gefrorenen Schnee, immer unter der Liftanlage (ein schon in die Jahre gekommener Zweisitzer) entlang. Kurz vor Ende des Lifts machen wir den ersten Halt, um die Steigeisen anzulegen und die Helme aufzusetzen. Auch die Eispickel kommen jetzt zum Einsatz – immer auf der Bergseite um Gleichgewicht und Halt zu geben. Es wird immer steiler.

Es versöhnt der gigantische Ausblick! Wir sind über einer leichten Wolkendecke und haben eine super Sicht auf die Landschaft und die anderen Vulkane (Liaima, Lonquimay, …) und die Sierra Nevada. Über uns pustet der Villarrica mächtige Rauchwolken aus.

Nach weiteren 1 ½ Stunden Schritt für Schritt, machen wir an einer windgeschützten Stelle kurz vor einem Grad Rast, um uns zu stärken.

Hinter der Kante bläst ein eisiger Wind. Gut, dass wir unter den Helmen jetzt auch die Mützen aufhaben. Der Blick nach oben wähnt den Gipfel nicht mehr weit, aber ab jetzt ist es mega steil (steiler als die Schladminger Planai, sowas fahren wir sonst nur runter). Wir müssen ab jetzt über den Gletscher. Jason erklärt uns vorher noch das Verhalten, falls wir auf einer Eisplatte ausrutschen sollten.

 

Jeder Schritt wird mit dem Eispickel in die steile Schneewand gehauen. Man geht wie auf Glas, so klirrt das Eis unter den Schuhen. Nur kurze Verschnaufpausen werden uns hier gegönnt. Dann haben wir die Eiskruste unter dem Gipfel erreicht, die bizarr geformt ist und uns wieder Halt und Windschutz bietet. Für die letzte Etappe sind auch die Atemschutzmasken gefragt, die uns vor den giftigen Schwefelgasen hützen sollen, die der Vulkan ausspuckt.

Wir bieten schon einen skurrilen Anblick,als wir erschöpft,aber glücklich den Gipfel erreichen. 1700 Höhenmeter über knirschendes Eis liegen hinter uns. Jason führt uns noch vorsichtig um den Krater herum.

Dann beginnt der Abstieg. Schritt für Schritt, ganz langsam, Stufen mit den Steigeisen in die Eiswand hauend. Nach der Felskante rüsten wir um. Steigeisen ab, Hosen drüber, N.. an und ein Plastik umgebund. Der Eispickel dient jetzt als Bremse, so sliden wir bergab. Leider müssen wir zwischendurch und auch die letzten 2 km im tiefsten, jetzt total matschigen Schnee zurücklegen. Fast anstrengender als der Aufstieg, aber auch das ist irgendwann geschafft. 7 Std. später, müde, geschafft und voller Adrenalin sinken wir in den auf uns wartenden Bus.

Die heiße Dusche und der Saunagang in unserem Hotel tut ein Übriges, um unsere Lebensgeister wieder zu wecken und uns zum Essen aufzumachen

Heute schlafen wir besonders gut!

27. Oktober – Traiditionell – Puerto Varas– Hotel Los Caiquenes

Noch etwas steif in den Beinen gehen wir zum Frühstück. Es ist bewölkt, was hatten wir ein Glück mit unserer Tour gestern.

Unser Programm ist heute an den Seen entlang über die Landstraße nach Puerto Varas. Die Strecke ist sehr schön, sie erinnert oft an österreichische, oder bayerische Gegenden.

Traditionelle chilenische Küche

Das Highlight ist heute unser Lunch in einem Straßenrestaurant in Puyehue. Mit Händen und Füssen können wir den superfreundlichen Frauen in der Küche unsere Wünsche erläutern.

Punto Varas ist eine unspektakuläre Stadt. Dafür ist das Boutique Hotel los Caiquenes eine super gute Wahl. Isabel die Besitzerin empfiehlt uns ein gutes Restaurant, dass sich als der Tipp herausstellt. Wir erwischen den letzten freien Tisch


Gemütliche Stimmung im Los caiquenes

Später machen wir es uns im „Living Room“ des Hotels bei prasselndem Kaminfeuer noch gemütlich

Nachts regnet es dann in Strömen!

28. Oktober  – Rund um den Osorno – Punto Varas – Hotel los Caiquenes

Aber nach dem Regen in der Nacht zeigt sich der Osorno heute fast vollständig als wir nach einem Frühstück an einem liebevoll gedeckten Tisch auf eine Erkundungstour aufbrechen.

Es bietet sich eine tolle Aussicht auf den See Llanquihue und die Berglandschaft mit den in der Nacht frisch beschneiten Bergen.

Wir fahren hinauf zur Skistation auf 1500 m am Hang des Osorno, um die Gegend auch von oben zu bewundern. Bald fahren wir über eine grad vom Schnee befreite Straße. Oben steigen wir nur kurz für einen Fototermin aus, denn es ist ganz schön kalt und windig.

Der weitere Weg führt uns zu den obligatorischen Wasserfällen de Rio Petrohue. Dies sind mehr Stromschnellen als Wasserfälle und ein Anziehungspunkt für viele Besuche heute am Wochenende.

Unter uns brodelt das Wasser – über uns ziehen leider wieder dicke Regenwolken auf, deshalb kehren wir – gerade noch rechtzeitig vor dem einsetzenden Regen – zum Auto zurück. Leider wird der Regen immer stärker und so bietet der Lago Todos los Santos nur ein trübes Bild. Also beschließen wir lieber in Puerto Varas noch ein paar Souvenirs zu kaufen. Vorher gibt es bei … noch Congrio (Seeaal) mit Salat.

Auch heute können wir Puerto Varas nicht viel abgewinnen ausser dem kleinen Markt in dem es Mützen, Handschuhe und Socken in allen Farben und Arten gibt.

Im Hotel wird dann nach 10 Tagen quer durch Mittelchile gepackt und alles klar gemacht für die letzte Etappe.

29. Oktober – Die Straße am Ende der Welt – NP Torres del Paine – Hotel Rio Serrano

Wir bekommen in der Früh um sieben sogar noch ein ausgiebiges Frühstück, dann geht es los zum Flughafen von Puerto Montt. Wir tun uns etwas schwer eine Tankstelle zu finden, aber die Rückgabe des Autos und der Check in klappen reibungslos.


Pünktlich geht es mit SKY weiter nach Süden nach Punto Arenas.

Dort nehmen wir unseren vorbestellten Subaro in Empfang. Trotz des heftigen Regens ist die Tundraartige Landschaft faszinierend. Viel Wasser, Schafe, Landschaft,…

Wir sind gut in der Zeit, obwohl die Straße immer wieder unter Wasser steht und kurz vor Puerto Natales sogar halb gesperrt ist. Dort hat es einen Mini schon weggespült.

Ruta del Fin del Mundo

Dann stoppt uns der „Grosse Preis von Patagonien“ kurz vor dem Ort. Wegen einem Autorennen ist die Straße gesperrt. Wir wähnten uns kurz vor einem Lunch, denn unsere Mägen knurren. Nach fast zwei Stunden (!) ist die letzte Runde gedreht und wir können endlich weiterfahren. In Puerto Natales regnet es zwar nicht mehr, aber es ist alles wie ausgestorben. Nur die Touris Info ist offen dort bekommen wir auch ein Sandwich.

Jetzt ist es nicht mehr weit zum NP Torres del Paine und zum Hotel Rio Serrano, das in einer weiten Ebene des Flusses liegt.  Das Hotel ist ok. Wir schnappen uns noch einen Wein und hoffen auf besseres Wetter.

30. Oktober – Es gibt kein schlechtes Wetter… – NP Torre del Paine – Hotel Rio Serrano

Leider ist es auch heute stark bewölkt und das berühmte Panorama zeigt sich uns nicht. In der Hoffnung auf Besserung fahren besuchen wir zunächst die Wasserfälle von Salto Grande, um dann weiter zur …. Ranger Station. Obwohl einige Gruppen ihr Gepäck schultern und bei strömenden Regen aufbrechen überlegen wir es uns anders und fahren über das Grenzstädtchen … zurück bis nach Puerto Natales in der Hoffnung dort heute einen Lunch zu bekommen. Aber die ganze Stadt ist wie tot. Zumindest können wir Vorräte kaufen und tanken.

Stärken können wir uns dann in … bei …

Auf dem Rückweg klart es langsam auf. Es zeigen sich erste Konturen der Türme. Deshalb machen wir noch einen Abstecher zu der Laguna Azul und genießen den Aufstieg zum Mirador … bei Sonnenschein.

Wir sind mit dem Tag versöhnt.

Die Türme des blauen Himmels schauen aus den Wolken hervor. Wir machen bei der einsetzender Dämmerung noch die Runde zum Lago Grey wir bekommen schon einen ersten Vorgeschmack auf den Gletscher.

Der Sonnenuntergang verheißt gutes Wetter für den nächsten Tag!

 

31. Oktober – Ein perfekter Tag – NP Torre del paine – Hotel Rio Serrano

Beim Frühstück ist noch alles in Morgennebel gehüllt. Als wir losfahren ist der Himmel aber schon strahlend Blau. Nach ein paar Fotostopps sind wir noch viel zu früh am Boot, das uns um 11.00 Uhr über den See … zum Ausgangspunkt unserer Wanderung bringen soll. Dennoch ist es gut, dass wir so zeitig da sind, denn Busladungen voll Wanderlustiger begleiten uns.

Die Fahr mit dem Boot ist schon ein tolles Erlebnis, das Panorama ist klasse, immer wieder neue Seiten der Türme bieten sich einem dar.


Unsere Befürchtung, dass wir in einer großen Wandergruppe laufen müssen, bestätigt sich zum Glück nicht. Viele gehen zunächst zum Check-in oder Lunch in die Lodge oder nehmen den anderen möglichen Weg von diesem Punkt aus. So sind wir mit dem zügigen Schritt, den Andreas vorlegt schon bald allein in dieser Richtung unterwegs. Nach einem Stück über den Berg, der den Lago …. Vom Lago Grey trennt, kommen wir an die Laguna P…, die wunderschön vor dem in der Ferne glänzenden Gletscher liegt.


Dann läuft der Weg mal bergauf mal bergab mit Sicht auf das graue Eiswasser des Lago Greys. Ein ungewöhnlicher Anblick, denn auf dem Wasser schwimmen die Eisbrocken, die der Gletscher immer wieder abstößt.

Schon bald können wir auch die Kante, des riesigen in den See fließenden Gletschers ausmachen. Die Eismassen, die sich in den See schieben sind schon beeindruckend. Eine tolle Wanderung an einem perfekten Tag.

Die Rückfahrt über den See verzögert sich etwas, da zunächst die mitgebrachte Ladung – Verpflegung für die Lodge – entladen werden muss. An Bord sind jetzt nur wenige Passagiere.

Bei immer noch wolkenlosem Himmel bieten sich zum Abschied die Torres del Paine in Licht der Abendsonne dar.

  1. November –  Zum Kaffee nach Feuerland – Punto Arenas – Apart Hotel Quillango

An unserem letzten Tag vor unserer Rückreise wollen wir noch wenigstens einen Fuß auf das legendäre Tierra de Fuego setzen.

Deshalb brechen wir früh auf, bei Minus Graden in der Nacht muss Andreas erstmal das Auto auftauen.

Wir verlassen den Park und fahren jetzt wieder Richtung Süden. In Puerto Natales finden wir schnell die Tankstelle und dann geht es in Richtung Westen. Im Gegensatz zur Hinfahrt können wir heute die Landschaft links und rechts bewundern. Auch ein paar Lamas grasen neben der Straße und wir entdecken auch die hier heimischen Nandus.

Schließlich erreichen wir bei starken Rückenwind die Magellan Straße. An ihr geht es entlang bis Punta Delgada. Nicht mehr als ein Leuchtturm, ein kleines Restaurant und das Office für die Fähre hinüber nach Feuerland.

Nach einigem hin und her, entschließen wir uns zu Fuß auf die Fähre zu gehen (da man die 30.000$ nur Bar zahlen kann und Bargeld ist bei uns jetzt knapp).

Die Fähre wir bis auf den letzten Zentimeter vornehmlich mit schweren Trucks beladen. Vieles geht nach Argentinien hinüber, wie wir an den Nummernschildern erkennen können.

Dann kämpft sich die Fähre durch die starke Strömung der Magellan Straße und wir setzen 40 Minuten später unsere Füße auf den Boden von Feuerland!

Im Kiosk auf der anderen Seite gesellen wir uns zu den Truckfahren auf einen leckeren, heißen Pulverkaffee.

Die Schiffsfahrt ist allemal lohnenswert, zumal für Fußgänger umsonst!

Eigentlich wollen wir dann noch die Pinguine auf Puerto O… besuchen, aber leider machen wir die Fahrt über die Schotterpiste dahin umsonst. Die Zufahrt ist geschlossen.

Punto Arenas ist eine ebenso trostlose Stadt wie die anderen Städte des Südens, obwohl mit 130000 Einwohnern viel größer.

Das Apart Hotel Quillango liegt gut und ist ganz nett. Die Suche nach einem Restaurant gestaltet sich wieder schwierig, wir sind allerdings auch viel zu früh. Denn als wir nach unserem Dinner durch die Straßen zurückschlendern, sind plötzlich viele vorher verrammelte Lokale geöffnet und es ist etwas leben in der Stadt.

2. November – Ein letzter Abend im Barrio Bellavista – Santiago – Hotel HolidayIn am Airport


3. November – Rückflug von Santiago – Madrid – München

 

 

 

 

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2 Antworten zu Chile – bis ans Ende der Welt 11.10.2017 – 02.11.2017

  1. Chritian sagt:

    Hallo Ihr Weltenbummler,
    ein Reisebericht voller Superlative.
    „Como estai?“ Habt Ihr euch an die paar Höhenmeter in München wieder gewöhnt? Immerhin liegt für uns München mit etwa 480 und 530 Höhenmetern ja schon hoch. 4890 Meter hoch, das ist schon gewaltig . Und das am Dreiländereck von Chile, Bolivien und Argentinien. Ähnliches haben wir in der Nähe, bei der Höhe müssen wir nur die 4 vorne wegnehmen. Wir sind dann am Dreieckigem Pfahl, dem Dreiländereck von Thüringen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Also bitte,da waren wir schon. Aber ihr habt ja schon in der Atacama Wüste gleich mit 2500 m angefangen. Da war es schon mal dunkel (nachts), salzig und kalt, dafür ging euch morgens ein Licht auf in den schönsten Regenbogebfarben auf, diese Farben waren natürlich im Regenbogental noch viel beeindruckender. Zügig habt ihr Höhenmeter dazu gemacht und dann (warum in der Höhe?) der erste Drohnenflug, obwohl, die hätte ja auch im Lago Chaxa abtauchen können. Reizvoll war sicher das kleine Örtchen Machuca, bestimmt auch deswegen, weil ihr vorher ein warmes Bad in den Geysiren genommen habt.
    Ich muß mal ein wenig springen, habe dennoch nichts ausgelassen, mir jedes Foto vergrößert, besonders wegen des netten Lächelns in Juttas Gesicht. Jedenfalls hatte ich dann eine gute Vorstellung von dem Miniflughafen in Calama. Die Beschreibung erinnert mich an das Miniaturwunderland in Hamburg. Der Flughafen dort, mit Starts und Landungen ist schon super.Leider gab es keinen Flug nach Santiago.
    Die Fahrt mit der Zahnradbahn auf den San Christobal hätte ich gerne mitgemacht.
    Zwar ging eure Fahrt ja schon durch felsiges Gelände und Wüstensand, aber eure Erfahrungen aus vorherigen Weltreise – sich selbst aus dem Sand ziehen- musstet ihr nicht einsetzen. Dafür kam jetzt der richtige Fahrspaß im Chevrolet über Schotterstrecken, schlammige Spurrillen bis rauf in den Schnee. Am Kraterrand fehlten dann die Skier oder Snowbords. Nach langer Tunnelfahrt (der Gegenzug kam zum Glück nicht – dem hatten sie ja die Schienen geklaut -) ging es dann erst richtig los, mit Eispickel Steigeisen, Helm und Schal weiter in die Höhe. Und auch noch mit Atemschutzmasken, nicht weil in der Luft wenig Sauerstoff ist, sondern aus dem gleichen Grund, warum bei uns am Eingang zu der Toilette diese Masken hängen.
    Das nächste große Ziel: Torre del Paine- auf der Straße am Ende der Welt, zum Land, wo die Welt zu Ende ist Alle Fotos sind gut, aber von hier gibt es die besten von Euch, gigantisch. Da muß ich noch die Magellan – Straße erwähnen, aber da hat es vor vielen hundert Jahren auch schon mal geregnet (bei euch einen Tag vorher). Dann wechseln eure Berichte von viel Natur zu viel Kultur, aber so ist es nun mal in einer Gr0ßstadt
    Ein sehr ausführlicher, interessanter Reisebericht. Hervorragend gut geschrieben, schön zu lesen und mit vielen, vielen eindrucksvollen Fotos bereichert.
    Hier stehen noch einige Stichpunkte auf meinem Zettel, aber wir wollen jetzt in Minden in die Salzgrotte, werden uns dort nicht den Kopf stoßen,dafür salzige Luft einatmen und und durch eine gewaltige Farbpalette in einen Schlummerschlaf hinübergleiten und dabei euren Reisebericht und die schöen Fotos nochmals vor unseren Augen wie einen Film vorbeifließen lassen.
    Macht weiter so. Jetzt wünschen wir euch eine schöne restliche Adventszeit und zu Weihnachten das Allerbeste.
    Grüße aus Porta Westfalica
    Christian und natürlich auch von Monika

  2. Chritian sagt:

    Da ist er ja, der Platz für Kommentare. Hatte ich schon vermisst. Aber bevor ich hier loslege, muss ich mir (auch hier) viel Zeit nehmen, alles gründlich lesen und meinen Blick schärfen für die vielen – schon mal beim ersten Eindruck – super schönen Fotos.
    Jetzt trinke ich erst einmal für diese Woche mein letztes bayrisches Bier (wie ihr beim Start eurer Reise) im Augustiner Biergarten, dann geht es zum Gleis 14 und pünktlich auf Schienen nach Hause. Schnell noch die Atemschutzmaske aufgesetzt und und durch den überfüllten Zug Wagen für Wagen nach einem Platz absuchen. Im Bordrestaurante gab es wohl nur Speisen, angerichtet mit Knoblauch.
    So, bis spärter mal wieder.
    Liebe Grüße
    Christian

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